Freitag, 29. April 2011

Wrangler verbrennt Werbegeld


Der neueste Spot von Wrangler zeigt Stuntmen (ich hoffe zumindest!) bei der Arbeit.

Die W&V stellt heute einen neuen TV-Spot des Denim-Klassikers Wrangler vor. Die Marke hat es, laut W&V, schwer sich im Mainstream-Denim-Segment gegen die Billig-Jeans der Vertikalen und Discounter durchzusetzen und versucht nun, mit gewöhnungsbedürftigen Spots wie diesem, die Marke wieder begehrlicher zu machen.

Vielleicht bin ich ja nicht Zielgruppe, aber mich hinterlässt dieser Spot ratlos. "Da will man an die alte Wrangler-Historie der Jeans für harte Wild-West-Männer und -Frauen anknüpfen und interpretiert mit zeitgemäßen Stilmitteln", würde der Reklameerklärer sicher zu vermitteln versuchen. Ich finde den Spot – trotz schockierend gemeinter Szenen – einfach nur langweilig. Lust auf eine scheinbar Feuer-resistente Wrangler-Jeans macht er mir nicht. Auch eine Art, Werbegelder zu verbrennen.


Werden Kundenmagazine die neuen Starverkäufer?

Online-Mode-Händler Zalando nutzt das Offline-Medium Kundenmagazin, um die Zalando-Welt "... emotionaler präsentieren zu können."

Das Werber-Fachblatt W&V beschäftigt sich heute in einem kurzen Artikel mit dem Thema Kundenzeitschriften im Modefachhandel. Aufhänger ist Zalando, die ihr Magazin inzwischen auf immerhin 84 Seiten aufgeblasen und mit 19 Anzeigen refinanzieren. Damit ist der Berliner Online-Händler in bester Gesellschaft mit H&M, 7Trends und Otto mit "all about shoes", die mit diesem zusätzlichen Ansprachekanal ihre Kunden zu mehr Umsatz verführen wollen.

Die Frage nach Sinn oder Un-Sinn eines eigenen Kundenmagazins stellt sich gelegentlich jedem Modehersteller und -händler. Lassen Sie mich hier kurz einige Chancen, aber auch die Risiken von Kundenmagazinen für das Modemarketing kurz erläutern:

  • Chancen
  • Kundenmagazine können zusätzliche Kaufanreize schaffen
  • Gedruckte Kundenmagazine können den Traffic am POS erhöhen (stationärer oder Online-Handel)
  • Kundenmagazine helfen Kunden zu binden
  • Kundenmagazine unterstützen das so genannte Cross Selling
  • Kundenmagazine können die Markenwelt erleb- und erfahrbar machen
  • Risiken
  • Kundenmagazine sind zeit- und kostenaufwendig (wenn gut gemacht)
  • Um mit Bezahl-Magazinen konkurrieren zu können, müssen Kundenmagazine einen hohen Qualitätsanspruch haben
  • Die Entscheidung für ein Kundenmagazin ist eine langfristige
  • Ohne geeignete Distributionskanäle erreichen Kundenmagazine die Zielgruppe nicht

Hat man sich für das CRM-Tool Kundenmagazin entschieden sollte man unbedingt auf hohe redaktionelle Qualität achten und sich an den klassischen Bezahl-Magazinen orientieren. Sonst landet das teuer produzierte Kundenmagazin ungelesen im Papierkorb. Ein aufgepimter Vertriebskatalog ist bestenfalls ein "Magalog", aber noch lange kein Kundenmagazin.

Kundenmagazine oder besser relevanter redaktioneller Content, verbunden mit Produktinformationen haben auch längst Einzug in die eShops gehalten. Besonders gut macht das zum Beispiel MR PORTER, die männliche Version von NET-A-PORTER.COM. Hier werden gut gemachte redaktionelle Beiträge clever mit Shopping-Links verknüpft (hier).

Gut gemacht, kann ein Kundenmagazin viel bewirken, für den Verkauf, aber auch für die emotionale Bindung Ihrer Kunden. Das W&V-Interview mit Zalandos Marketingstrategin Saskia Appelhoff (hier).

Laut Manager Magazin (hier) wird Zalando inzwischen auf 1.6 Milliarden Euro bewertet!