"In ihrer neuen Kampagne "Ich bin raus" wendet sich die Outdoormarke Schöffel gegen die High Potentials, Key Performer, Innovation Driver, Laufbandläufer und Proteindrinktrinker. Die Kreation dazu stammt von der Frankfurter Agentur Ogilvy & Mather. Mit dem Werbeauftritt positioniere sich die Traditionsmarke bewusst "gegen ein übertriebenes Leistungs- und Effizienzdenken, das nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch unsere Freizeit bestimmt", wie es in einer Meldung des Werbefachblatts W&V heißt.
Ich finde die Entscheidung des Schöffel-Managements, sich bewusst nicht an dem branchenüblichen Markenverjüngungs- und High-Performance-Wettrennen zu beteiligen genau so mutig wie richtig. Naheliegend wäre es doch gewesen, die etwas spießig gewordenene Outdoormarke aus Schwabmünchen wahlweise mit einer High-Performance- oder Sportler-Celebrity-Kampagne wieder attraktiv zu machen und die aktuellen Outdoor-Platzhirschen auf ihrem Terrain anzugreifen. Doch das mittelständische Familienunternehmen hat nachgedacht, sich etwas intensiver mit potenziellen Zielgruppen auseinandergesetzt und eine attraktive Nische gefunden. Denn immer mehr Outdoor-Liebhaber haben erkannt, dass es eigentlich unsinnig ist, dem allgemeinen Leistungsdruck der Gesellschaft und Arbeitswelt dadurch ausgleichen zu wollen, indem man genau diese Prinzipien für seine Freizeitgestaltung übernimmt und die Natur als weitere Herausforderung begreift, wo Höchstleistungen zu erbringen seien. Diese wachsende Gruppe von Genusswanderern, -Skifahrern und -Bergsportlern sieht entspannte Naturerlebnisse bewusst als Ausgleich und lehnt den Performance-Wahn und Hightech-Fetischismus der gemeinen Outdoor-Freaks entschieden ab. Genau hier setzt die neue Schöffel-Positionierung an und bietet dieser attraktiven und sicherlich zahlungskräftigen Zielgruppe Identifikationspotenzial mit der Marke. Hervorragend und glaubwürdig umgesetzt in der neuen Kampagne.
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