Freitag, 9. April 2010

In-Video-Shopping bei Diesel


Die neugestaltete Website von Diesel.

Schon mal von "In-Video-Shopping" gehört? Ich zugegebenermaßen noch nie. Wie das funktioniert zeigt der neue Clip "A Hundred Lovers" der italienischen Kult-Jeans-Marke Diesel. Der Betrachter kann das Video jederzeit anhalten (einfach mit der Maus auf die Bildfläche gehen) und sich über die Akteure bzw. deren Outfits detailliert informieren. Mit einem Klick ist man dann auch schon auf der detaillierten Produktinformation und kann das jeweilige Produkt direkt bestellen. Direkter und einfacher geht's nicht.


Screenshot aus dem interaktiven Clip "A Hundred Lovers".

Die 100 Akteure im Clip, der sich Laut Horizont.net übrigens stark an eine Tanzszene aus dem Godard-Film "Bande a Part" anlehnt, sind größtenteils Laien-Models, Diesel-Kunden und Mitarbeiter.

Auch die heute unverzichtbare Social-Media-Anbindung ist gelungen. Beim Klick auf die Protagonisten im Film, hat man auch die Facebook-Profile der Models hinterlegt. Man kann aus diesem Video heraus also nicht nur auf die Produkte gelangen, sondern – falls gewünscht – ebenfalls auf die Facebook-/MySpace- oder gar Werbeagentur-Seiten, auf denen Profile der jeweiligen Person vorhanden sind.

Spannend für Fashion Marketeers ist diese neue Technologie allemal, denn Product-Placement in Video-Content (z.B. YouTube-Videos), verbunden mit In-Video-Shopping-Angeboten schafft für die Video-Produzenten eine neue Form der Refinanzierung und für die Marken-Werber eine neue Werbeform mit direkter Vertriebskanalanbindung.

Parallel dazu hat die italienische Modemarke, laut Horizont.net, ihren gesamten Onlineauftritt Diesel.com überarbeitet. Sämtliche Produkte, Videos, Abbildungen und interaktive Inhalte sind getagged und so angeordnet, dass eine intuitive Benutzeroberfläche entstanden ist. Je häufiger ein Produkt oder ein Objekt auf der Website angeklickt wird, desto präsenter wird es!

Zuerst gelesen bei Horizont.net (hier).

Mehr über In-Video-Shopping beim Basic Thinking-Blog (hier).

Mehr über Pokeware, einer neuen Hotspottig-Software, die es erlaubt, direkte Shopping-Links in Videos einzubetten, in einem Post bei businessoffashion (hier)


Mittwoch, 7. April 2010

No Models - die nächste


Das offizielle Plakat zur Benetton Casting-Kampagne 2010.

Nun ist auch Benetton auf den zeitgeistigen "Wir-verzichten-auf professionelle-Models-und setzen-stattdessen-auf-Casting-Shows"-Zug aufgesprungen. Mit Hilfe der "It's:My:Time" Global Casting Competition wurden seit dem 08.02.2010 Amateur-Models für die Herbst/Winterkampagne 2010 des italienischen Modelabels gesucht.


Bewerbungsvideo des deutschen Kandidaten und Fashion-Bloggers Mauri.

Ich persönlich finde die Kampagnen-Idee und -mechanik klasse, glaubwürdig, medienattraktiv und zielgruppenrelevant. Weltverbesserungs-PR-Bla-Bla á là "demokratischer Wettbewerb im Zeichen der Open Culture und Augmented Reality" könnte man sich allerdings gerne sparen.

Die 20 Gewinner wurden am 18.03.2010 von den Website-Besuchern und einer Fachjury ausgewählt und fliegen nun in den nächsten Tagen nach New York zum Kampagnen-Shooting. Verfolgen lässt sich das auf dem "It's:My:Time"-Blog (hier). Auch sonst ist die Kampagne nach allen Regeln der Social-Media-Kunst vernetzt (hier). Augmented Reality Ads inklusive. Weiteres "Abfallprodukte" ist ein Buch zum Thema Style, in dem sich auch die 100 Shortlist-Kandidaten mit ihrem persönlichen Style für ein Honorar von je 200 € verewigen dürfen.

Die offizielle Website zum Contest (hier).


Designer Light


Kampagnenmotiv zur Coke Light Sonderedition Karl Lagerfeld.

Wie Evelyn vom Modenews-Blog berichtet (hier) konnte der Brauseabfüller aus Atlanta nun auch Karl Lagerfeld himself dazu gewinnen eine eigene Coke Light-Flasche zu kreieren. Die zuckerfreie Brause im modischen Outfit gibt es dann wohl ab 24.04.2010 nur im französischen Colette EShop (hier), wie die Vogue wissen will.


Die von Karl Lagerfeld gestaltete Sonderflasche.

Laut Vogue soll Karl der Große "...im Jahr 2000 sein Gewicht mit einer 3D-Diät, bestehend u. a. aus Gemüse und Coca-Cola light, um einige Kilos reduziert zu haben. Als Tribut an den Wundertrank etikettiert er die Aluminiumflaschen nun mit seinem Konterfei und liefert die Werbekampagne gleich dazu. In den Hauptrollen Model Coco Rocha und Baptiste Giabiconi...".

Ich persönlich finde die Flasche sehr gelungen. Was ich von dem Kampagnenmotiv nicht sagen kann. Es wirkt auf mich wenig kreativ und arg gestellt. Vielleicht war Herr Lagerfeld nicht in Stimmung.


Sonderedition Manolo Blahnik aus 2009.

Die Lagerfeld-Flasche stellt nicht die erste Berührung von Coca Cola mit den großen der Modewelt dar. Wie das NRW-Forum (hier) berichtet, hat der Softdrink-Riese bereits im Februar 2009 zusammen mit Schuhgott Manolo Bahnik einen Kreativwettbewerb zum Schuhdesign gestartet und aus diesem Anlass eine Sonderflasche herausgebracht. Zuvor hatte Coke schon mit Zac Posen und Ellen von Unwerth zusammengearbeitet und passende Designer-Flaschen produziert, wie Les Mads (hier) berichtet.


Die Coke Light Designer-Edition aus 2009 (Foto: Coca Cola Pressearchiv).


Dienstag, 6. April 2010

Klamotten-Shoping 2.0


TV-Spot "The Future Of Shopping" von Cisco auf YouTube.

Diese (nicht gänzlich unwahrscheinliche) Zukunftsvision von Cisco Systems lässt Gewerbeimmobilienanbieter auf der ganzen Welt zusammenschrecken. Anbieter von teuren POS-Ausstattungen und Flächenvermietern im Einzelhandel sicher auch.

In einen kurzweiligen Spot zeigt uns der US-Netzwerkriese, wie das Shoppen eines neuen Outfits in nicht all zu langer Zukunft aussehen könnte; dank moderner Internet- und IT-Technologien.

Die hier skizzierte Technologie könnte zu völlig neuen Logistikstrukturen im textilen Einzelhandel führen und (ähnlich der KFZ-Branche) die Lagerhaltungskosten auf die Hersteller verlagern. Trotz attraktiver Sortimentsbreite würde der Bedarf an Einzelhandelsflächen drastisch sinken. Teure Innenstadtlagen wären für den Handel wieder finanzierbar.

Und nicht zuletzt wäre die lästige Umkleidekabinentortur endlich Schnee von gestern.

Schöne neue Welt!

Zuerst gesehen bei Scaryideas.com (hier). Danke an Robert für den Tipp!


Push-Up für Wäsche-Kreative


TV-Spot "Surprise Party" für den Push-Up-BH von Lovable.

Push-Ups haben ja schon immer die Fantasie der Kreativen in den Werbeagenturen besonders beflügelt (Ist ja wohl auch der primäre Produktnutzen, oder?).

Nach den berühmten und vielfach ausgezeichneten Kampagnen von Wonderbra (hier) und (hier) bin ich nun über zwei herrliche Spots der italienischen Linregie-Marke Lovable gestolpert, die ich meinen Lesern nicht vorenthalten wollte.


TV-Spot "Ohne zu lügen" für den Push-Up-BH "Power Lift" von Lovable.

Der Original-Post bei "The Inspiration Room" (hier).
Die Website von Lovable (hier).


Hippe Store Models in Dufthölle gefangen


Surf-Klamotten, fein inszeniert: Hollister in Frankfurt (Foto FAZ.net).

(Brand) Experience Marketing vom Feinsten: Hollister beginnt seinen Siegeszug nun auch durch Deutschland. Teenies in langen Warteschlangen betteln um Einlass in den etwas anderen Modepalast, der laut FAZ.net eher der Hölle gleicht. Dunkelheit, beklemmende klebriger Parfümduft und viel zu lauter Surfer Rock gehören laut FAZ.net zum Erfolgsrezept von der US-Surf-Lifestyle-Marke Hollister. Der Autor kann's bestätigen, wurde er doch auch schon von seiner 15-jährigen Tochter in die erste deutsch Filiale der Abercrombie & Fitch Submarke in das Frankfurter Einkaufszentrum MyZeil geschleppt.

Hollister beweist damit mal wieder auf's neue, welch mächtiges Tool Brand Experience Marketing darstellt. Die gleichen Kids, die bei H&M kaum mehr als 15 € für Shirt anlegen würden lassen hier im Durchschnitt 75 € pro Einkauf an der Kasse um ihre Einkäufe danach bei Starbuck's und bei z.B. einem White Caffè Mocha für ein weiteres halbes Wochentaschengeld noch einmal vorfreudig durchschauen.

Für alle, die mehr über Hollisters Erfolgsrezept erfahren wollen, hier der Original-Post bei FAZ.NET (hier).

Die Hollister-Website (hier.)

Buchempfehlung für Einsteiger in das Thema Brand Experience Marketing: "Experiential Marketing" von Bernd H. Schmitt (hier).