Montag, 20. Dezember 2010

Waschmittelreklame und Grips - Geht das zusammen?


Ein beispielhaftes Motiv der mit dem Epica Award ausgezeichneten Kampagne von Saatchi & Saatchi Polen für Ariel. Weitere Motive weiter unten.

Waschmittel haben zwar nur indirekt etwas mit Mode und Lifestyle zu tun, aber die Idee hinter der Ariel-Kampagne ist so nett und minimalistisch, dass ich sie meine Lesern nicht vorenthalten wollte.

Für alle die Idee - wie ich - auf den ersten Blick nicht gleich erkannt haben, hier der Reklameerklärer: Um den Claim "Clean like new" bzw. das Versprechen der dauerhaften Farberhaltung zu dramatisieren, nähte Saatchi & Saatchi Poland kurzerhand Herkunftsetiketten in bunte Klamotten, aus Ländern, die schon lange nicht mehr existieren: "Tschechoslowakei (bis 1993), UDSSR (bis 1991), DDR (bis 1990) und Jugoslawien (bis 1992).

Ein seltenes Beispiel für intelligente Waschmittelreklame, die auch schon deswegen hängen bleibt, weil man ausnahmsweise ein wenig Grips aufwenden muss, um die Botschaft zu verstehen.


Donnerstag, 16. Dezember 2010

No Anorak when in Innenstadt!


Outdoorjacken sind schwer im Trend, gerade bei Großstädtern (Foto: Andreas Frücht in nw-news.de).

Siebenundvierzig Jack-Wolfskin und vierzehn The-Northface-Jacken bei einer einzigen Überquerung des Alexandersplatz, zählte eine verwunderte Tagesspiegel-Redakteurin an einem Tag im November.

Was bringt nicht nur Hauptstädter dazu sich in teils sündhaft teure und übertechnologisierten Multifunktionsjacken zu hüllen, die problemlos einer Everest-Besteigung standhielten, um zwischen U-Bahn und KaDeWe zu pendeln? Wie Die Zeit online in einem wirklich lesenswerten Artikel (hier) bemerkt, wurde im Wendland die halbe Führungsriege der Grünen in gleichfarbigen Outdoorjacken mit der markanten Wolfstatze via Fernsehen gesichtet. Worin liegt die Anziehungskraft solcher eigentlich für Abenteuer weit abseits der Großstädte konzipierten Outdoorbekleidung auf biedere Städter, die es kaum bis in den Tiergarten schaffen?

Die Outdoor-Branche boomt jedenfalls, trotz Krise und ohne dass unsere Natur überzulaufen droht, mit ambitionierten Freizeitsportlern. Laut zeit online wurden im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro für Outdoorbekleidung ausgegeben.

Ob sich die Outdoorjackenträger auf dem allmorgendlichen Weg zur Arbeit der Natur ein wenig näher fühlen, bleibt zu bezweifeln, schließlich gibt es kaum etwas artifizielleres, als eine Funktionsjacke aus Polyamid und Polyesterfleece, regendicht gemacht mit einer Schicht Polyuretan oder Polytetrafluorethylen. Die Zeit empfiehlt übrigens alternativ Wildschweinfell und Lebertran gegen die Kälte.

Ein besonders hässliche Spezies der in Funktionsplastik gekleideten Füßgängerzonenschleicher ist meiner Meinung nach der eineiige Zwillingsjackenträger: Meist in die Jahre gekommene grauhaarige Ehepaare, die das Budget ein wenig strecken konnten, indem sie die gleiche schrille Farbkombination gleich zwei mal kauften und den Mengenrabatt in Schwarzwälderkirsch investierten.

Neben dem Wunsch, dem Idealbild des rotbäckigen Naturburschen und Abenteurers zu entsprechen, kommen laut Zeit auch noch Kaufmotive wie "Eitelkeit", "Simulation von Grenzerfahrungen" und "Sensation Seeking" (Jochen Schweitzer lässt schön grüßen) für das Outdoorjackenmarketing in Frage. Was auch immer die fleißigen Konsumforscher und Insight-Sucher der Outdoorbranche an Motiven zu Tage bringen, Funktionsbekleidung ist momentan eine Maschine zum Gelddrucken.

Trotzdem schließe ich mich der Überzeugung des Journalisten an, dass Outdoorjacken an Reinhold Messner und in die wilde Natur gehören und in der Großstadt nichts zu suchen haben. Oder anders gesagt: "No Anorak, when in the Innenstadt!"

Zum Lesen des Original-Artikels auf www.zeit.de (hier) klicken.


Mittwoch, 15. Dezember 2010

Mit alten BHs gegen akustische Umweltverschmutzung


Intimissimi macht alte BHs zu akustischen Dämmmatten (Foto: Intimissimi).

Hatte Genosse Honecker noch "Schwerter zu Pflugscharen" abrüsten lassen so versucht der italienische Wäsche-Filialist Intimissimi nun die Welt zu retten, indem man BHs zu Dämmstoffen recycelt. Der hehre Kampf gegen die akustische Umweltverschmutzung dient allerdings letztlich dem schnöden Abverkauf neuer Dessous. Drei Euro ist dem Franchiseunternehmen aus Verona die Rückgabe eines getragenen BHs jedweder Marke wert. Der kommt anschließend in den Schredder und beginnt kurz darauf eine neues Leben als akustische Dämmmatte

Die Aktion ist Kern einer "grünen" sechswöchigen Promotionskampagne für die man eigens Topmodel Irina Shayk verpflichtete. Ob die drei Euro und die Aussicht einen alten BH zur Rettung der Umwelt geopfert zu haben letztlich Motiv genug sind, sich mit neuen Büstenhaltern einzudecken kann ich nicht beurteilen. Laut Intimissimi wurden innerhalb des Promotionzeitraums 40% der BHs über das Recycling-Angebot verkauft. Ein PR-trächtige Idee ist es allemal und "Grün-Sein" scheint ja gerade ein Trend in der Modebranche zu sein. Bob, dem Baumeister wird's freuen.


Für die Receycling-Kampagne hat Intimissimi Top-Model Irina Shayk verpflichtet (Foto: Intimissimi).

Textilrecycling scheint eine Wachstumsbranche zu werden, denn gerade Funktionstextilien oder komplexe Bekleidungsstücke aus einer Vielzahl verschiedener Materialien, wie z.B. BHs stellen die Entsorger vor große Herausforderungen sagt Mirco Campagnari, einer der Inhaber der von Intimissimi beauftragten Rececling-Spezialisten.

Homepage von Intimissimi (hier).
Homepage von Top-Model Irina Shayk (hier).


Freitag, 3. Dezember 2010

Süßer, die Glocken nie klingen


Die Website zum Cup Size Choir (Foto Screenshot).

Der "Cup Size Choir". Eine wirklich schöne virale Idee von La Senza einer auf Lingerie spezialisierten Schwestermarke von Victoria's Secret, die sowohl online als auch im Franchise-System stationär verkaufen.

Auf der Website warten sieben Damen, fein sortiert nach ihrer Körbchengröße, darauf bespielt zu werden. Jede kann einen Ton der Klaviatur von sich geben. Gespielt wird mit der Computer-Tastatur. Wer mag kann seinen eigenen Song aufnehmen und an Freunde versenden.

Ein wunderbarer vorweihnachtlicher Marketingschachzug, zumal La Senza gerade jetzt auch die männliche Kundschaft auf ihre Website locken möchte, um die vielen Geschenkoptionen zu präsentieren. Witzig, unterhaltsam, zur Marke passend und mit ungeheurem viralen Potenzial. So etwas hätte man früher nur von Palmers erwartet.


In dem passenden Werbespot werden alle "Noten" einzeln vorgestellt und spielen "Deck the Halls".

La Senza ist eine Marke der Limited Brands (LTD), die mit den Marken www.VictoriasSecret.com., www.BathandBodyWorks.com, www.HenriBendel.com und www.LaSenza.com weltweit mit fast 3.000 Läden vertreten sind.

Wer's gleich mal "Stille Nacht" auf den Damen spielen möchte kann (hier) klicken. "Have a look. Have a play. Have a Merry Christmas."

Dank an Malte Schleemilch für den Tipp!

Die Website von La SENZA (hier).


Donnerstag, 2. Dezember 2010

4.000 Meter gehn - Mei, is des scheen!


Die Bergprofi-Models in den Mammut Hausfarben haben den Eiger für ein Anzeigenmotiv bezwungen (Foto: W&V).

Das Werber-Branchenblatt W&V würdigt heute das Kampagnen-Shooting der neuen Mammut Extreme-Kollektion 2011/2012 mit einem Beitrag. W&V-Redakteurin Lena Herrmann durfte(?) mit auf die berüchtigte Eiger Nordwand, um die Authentizität der Motive zu bestätigen, die ja in der Vergangenheit immer schon Gegenstand von Spekulation von Photoshop-Phobikern gewesen ist. Wurden doch zur Bewerbung der Profi-Kollektion ("Extreme-Kollektion") ganze Horden von Mammut-bekleideten Bergsteigern auf angsteinflößende Gipfel getrieben.

Interessant an dem Artikel ist für mich die Antwort von Mammut-Chief Marketing Officer Michael Gyssler auf die spannende Frage, wie er denn den Spagat zwischen zwischen einer breiten Käuferansprache und einem glaubwürdigen Image für die Bergsteigerszene hinbekäme. Eine Herausforderung, der ja die meisten Outdoor-Bekleider ausgesetzt sind. Gysslers Erfolgsstrategie ist ein Mix aus qualitativ hochwertigen, innovativen Produkten, die höchsten Anforderungen der Bergsportprofis standhalten und einer medialen Inszenierung für die Wochenend- und Lifestyle-Kraxler.


Dieses aus Menschen geformte X ("X" für "extrem") soll dann im kommenden Herbst für die Mammut Extreme-Kollektion werben (Foto: W&V).

Am Beispiel der Marke Jack Wolfskin kann man gut sehen, was passiert, wenn die kommerzielle Ausrichtung Überhand gewinnt und sich anspruchsvolle Bergsportler angewidert von der Marke abwenden, wenn sie in den Fußgängerzonen im Tal ganzen Armeen von Grauköpfen in Outdoorjacken mit der auffälligen Wolfstatze begegnen. Authentizitätsverlust ist häufig die Kehrseite einer Markenverbreiterung.


Hier noch eine Kollage der alten Motive aus der viel besprochenen und ausgezeichneten Mammut-Kampagne.

Der Beitrag in der W&V (hier).

W&V-Redakteurin Lena Herrmann über die Invasion der Outdoorjacken in deutschen Innenstädten im Kontakter-Blog (hier)


EasyPay von Apple macht Verkäufer zu einnehmenden Wesen


EasyPay im Einsatz im Apple Store (Foto: AppAdvice.com).

Wie macnews heute berichtet testet GAP Inc. in einigen seiner Old Navy-Stores ein neues mobiles Kassensystem von Apple. EasyPay wurde ursprünglich nur für die eigenen, so genannten Apple Stores entwickelt und basiert auf Apples iPod Touch.

Der Vorteil des Systems ist es, dass das Verkaufspersonal selbst Zahlungsvorgänge abwickeln kann. Und zwar weitgehend unabhängig von stationären Kassensystemen und immer dort, wo die Kundschaft sich aufhält bzw. gerade beraten wurde. Die Bezahlung kann auch bargeldlos über nahezu alle gängigen Zahlungssysteme abgewickelt werden.

Dazu wird der iPod Touch um eine Hardware erweitert, in der ein Kartenlesegerät sowie ein Barcode-Scanner integriert sind. Quittungen können über WLAN an stationären Drucker ausgegeben werden, falls das Personal nicht mit Minidruckern ausgestattet ist.



Die EasyPay Hardware von allen Seiten (Foto: Gizmondo.com).

EasyPay stellt gerade in Stoßzeiten, wie z. B. im Vorweihnachtsgeschäft eine interessante und kundenfreundliche Optimierung des häufig mit lästigen Wartezeiten verbundenen Zahlvorgangs dar.


Donnerstag, 25. November 2010

Angriff der Offline-Mode-Händler


Laut tnsinfratest gehört der Onlinehandel mit Bekleidung, Textilien u Schuhen inzwischen zum Umsatzstärksten Segment.

Unter dem Titel "Die reale Welt schlägt im Internet zurück" berichtet wiwo.de darüber, dass große, bisher überwiegend stationäre Händler mit neuen Mehrkanalstrategien immer mehr zu ernsthaften Konkurrenten der Onliner werden. So genannte Pure-Player (also reine Online-Händler) wie z.B. www.yalook.de (hier) oder www.stylefruits.de (hier) gekommen mit Zara, H&M und C&A ernsthafte Konkurrenz im s.g. Online-Distanzhandel. Gerade die so genannten Vertikalen müssen keine Rücksicht auf den niedergelassenen Handel nehmen und können, im Gegensatz zu anderen Mode-Marken, nach Herzenslust online verkaufen und dabei Ihre Synergievorteile ausspielen. So können z.B. Retouren (ein gewichtiger Kostenfaktor im Distanzhandel) bequem über die Filialen in der Offline-Welt abgewickelt werden und Restposten schnell und kostengünstig online an den Mann und die Frau gebracht werden.

Pure-Player müssen sich also, was einfallen lassen, um dem Wettbewerb mit den etablierten Mehrkanal-Händlern davon zu laufen. Ansatzpunkte sind User-freundliche "Killer-Apps", wie z.B. virtuelle Anprobemodule, Fashion-Communities, virtuelle Style-Berater etc.

Der Beitrag bei www.wiwo.de (hier).


Mittwoch, 24. November 2010

Morgen, Kinder, wirds was geben!


Pädophiles Weihnachtsmotiv eines brasilianischen Wäscheherstellers.

Nachdem sich die "Beschwerden" häufen, das "BAD" auf meinem Blog würde in letzter Zeit zu kurz kommen, verspreche ich Besserung und präsentiere gleich mal ein schier unglaubliches Motiv des brasilianischen Unterwäsche-Herstellers D'UOMO. Für wen das ein "Fest" wird und ob es fröhlich endet, bleibt mal dahin gestellt. Die Agentur jedenfalls gehört an den Nordpol geschickt und der Marketingmann bei D'UOMO sollte zur Strafe eine Woche in Unterhosen in die Arbeit kommen.


Dienstag, 23. November 2010

PR ist Eisbergarbeit


(Foto: Ludovic Hirlimann)

Unter dieser Schlagzeile schreibt mir Outdoor- und Mode-PR-Profi Kai Schmid aus der Seele, wenn er formuliert, dass es bei gut gemachter PR darum geht "die Bedürfnisse des Empfängers (also des Journalisten) und nicht die Wünsche nervöser Verkaufsleiter zu befriedigen."

Hier der komplette Beitrag, aus dem für Mode-Profis wirklich empfehlenswerten Online Fachmagazin 1st blue (hier):

„Schönen guten Tag Frau – äh – Ressortleiterin, mein Name ist Susanne Hase, ich bin Praktikantin bei der PR-Agentur Soundso und tu anrufen, ob unsere Pressemeldung angekommen ist.“

Ob der Tag wirklich so gut bleibt, ist abzuwarten. Jedenfalls wird die Journalistin berechtigt sauer und die Praktikantin ist voll ins Messer gelaufen. Wer weiß, wie viele PR-Rookies sich so die Nasen blutig stoßen müssen. Eine Situation, die aber in vielen Agenturen durchaus Standard ist. Als ob Penetranz und Ignoranz die Botschaft einer Meldung besser machen würden.

„Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“, sagt ein nicht mehr ganz neues, aber umso aktuelleres Sprichwort aus der Agenturwelt. Aber was heißt das im Klartext?

Zunächst muss man sich vor Augen führen, dass die PR nicht als der Erfüllungsgehilfe für die Verkaufsziele einer Werbeabteilung gesehen werden darf. Das kann und darf die PR gar nicht leisten.

Was die PR aber kann, ist Botschaften eines Unternehmens so interessant zu gestalten, dass sich auch Leute dafür interessieren, die sonst gar nicht hingehört oder einen Artikel weiter gelesen hätten. Es kommt also auf die Bedürfnisse der Empfänger an - und nicht auf die Wünsche nervöser Verkaufsleiter. „Friss oder stirb“ – oft herrscht in den Marketingabteilungen die Meinung vor, die PR könne als Allzweckwaffe bei ausgeschöpften Werbeetats sinkende Verkaufszahlen Einhalt gewähren. Nicht selten hört man dazu den Spruch „Setzen Sie doch mal schnell einen Artikel in die Zeitung“ oder schicken Sie die revolutionäre Meldung über die neue bahn brechende Detailverbesserung an einen möglichst großen Verteiler.

Wer so denkt, hat nichts verstanden.

Es bringt nichts mit dem Schrotgewehr in den Wald zu schießen und zu schauen, was vom Baum fällt. Bloßer Massenversand ohne Neuheitscharakter ist bei Journalisten so beliebt wie ein nerviger Klingelton auf dem Handy. Und zusätzliche dilettantische Praktikantenanrufe, die dem Journalisten die Zeit stehlen und womöglich dem Fachmann auch noch die Welt erklären wollen, ist die Telefongebühr nicht wert. Wer sich aber in die Bedürfnisse der Journalisten hineindenkt und eine für ihre Medien interessante Story anbietet, der stößt immer auf offene Ohren." [Ende des Beitrags]

Der Autor Kai Schmid leitet zusammen mit seiner Business-Partnerin Sabine Messner die Münchner Agentur eastside communications, die sich auf Fashion, Sportswear, Lifestyle, Outdoor und Entertainment spezialisiert hat.


Dienstag, 16. November 2010

Fashion-Brands entdecken Social Media


Dieser schnelle Facebook-Dialog zwischen einem weiblichen LOFT-Fan und einer LOFT-Mitarbeiterin setzte eine interessante und inzwischen viel zitierte "Social-Media-Kampagne" in Gang, die unbezahlbare Medienkontakte für LOFT nach sich zog (Mehr darüber im Post auf Mashable).

Ich hatte ja vor einiger Zeit schon über verschiedene mögliche Strategien zur Nutzung so genannter Location Based Services (LBS) für Fashion-Retailer und Brands geschrieben (hier). Nun fast der US-Fashion-Retailer Nordstom die jüngsten Social-Network-basierten Kommunikationsstrategien großer Fashion-Brands in einem sehr lesenswerten Post zusammen:

  • Das Nutzen so genannter Location Based Services
  • Die Produktion und das Bereitstellen relevanten Contents
  • Lernen, Kunden zuzuhören
  • Apps

Besonders interessant ist der Artikel für alle Fashion-Marketer, die noch wenig Erfahrung mit so genannten Social-Media-Strategien besitzen. Sie bekommen hier an vielen anschaulichen Beispielen gezeigt, wie andere Fashion-Brands die Social-Media-Technologien nutzen, um ihre Marken auf neuen und effizienteren Wegen bei ihren Zielgruppen zu aktivieren.

Der Nordstrom-Post über den zunehmenden Einsatz von Social-Media-Strategien der Fashion- und Lifestyle-Brands (hier).


Donnerstag, 11. November 2010

Wie man Erfolg hat, im Online-Fashion-Handel


Spar-Shootings für Online-Shops lassen häufig Emotionalität vermissen. Fehlt die den potenziellen Kunden denn auch? (Foto: brandeins).

Im vergangenen Jahr hat der Online-Anteil des deutschen Versandhandels zum ersten Mal die 50-Prozent-Marke überschritten. Ein Trend, der sich auch im ungleich schwierigeren Modesegment langsam durchsetzt. Schließlich gilt es hier Schwächen, wie das ungleich sachlichere Einkaufserlebnis, die fehlende Haptik, fehlende Beratung und die Ermangelung der Anprobe durch andere relevante Werte auszuwetzen.

Das "etwas andere Wirtschaftsmagazin" brandeins berichtet unter der Rubrik "Was Wirtschaft treibt" in seiner Ausgabe 09/2010 über einen Münchener Unternehmer, der mit Stylebob.de Erfolg hat, in dem noch jungen Segment der Online-Fashion-Händler und beschreibt, was man und es braucht, um in diesem heiklen Online-Segment Fuß fassen zu können.

Den kompletten Artikel in brandeins liest man (hier).

Für alle, die sich gerade mit dem Thema Online-Handel beschäftigen empfiehlt brandeins das Buch "Der neue Online-Handel" (Link am Ende dieses Posts), mit Empfehlungen und Best Practices versucht der Autor Prof. Dr. Gerrit Heinemann, die Lernkurve zu beschleunigen, indem er unter anderem auf die Fehler und Lessons-Learned der Pioniere diese Branche hinweist

Der neue Online-Handel: Erfolgsfaktoren und Best Practices


Mittwoch, 10. November 2010

Wrangler zeigt Verständnis für Männer


Wrangler hat den Mut, Männer zu zeigen, wie sie eigentlich sein wollen (Foto: Cecilia Glick).

Endlich mal eine erfrischend andere Kampagne für Jeans. In diesem Fall Wrangler. Diese Arbeit der Argentinischen Agentur La Comunidad beweist, wie man mit feinfühlendem Zielgruppenverständnis (neudeutsch: Consumer Insights) Kampagnen entwickeln kann, die die Zielgruppe bei Ihren Werten packt, statt nur wieder irgendein Testosteron-Wunder mit neiderregendem Sixpack in eine Jeans zu stecken und sinnlose Dinge tun zu lassen.

Aus der Kampagnen-Idee wurde dann wohl auch gleich der Slogan: "Returning man to his place". Hier geht es in erster Linie gar nicht um eine bestimmte Jeans, sondern um Haltung. Die des Herstellers und die der Marke. Und die signalisiert mit dieser Kampagne Empathie und Verbrüderung im Kampf der waren Männer, ihren angestammten Platz in der Gesellschaft wieder einnehmen zu können.

100 Mal besser als der klägliche Versuch von Dockers, den Männern die Hosen wieder anzuziehen. Mein Post zur Docker's Kampagne (hier).

Zuerst gesehen und weitere Motive bei www.ibelieveinadv.com (hier).


Die FTD erklärt virales Marketing


Diese Woche erklärte die Financial Times Deutschland in ihrer Online-Version mal wie virales Marketing funktioniert. Der Artikel erklärt einfach und anschaulich wie digital verstärkte Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert und informiert über die Anfänge dieser Kommunikations-Strategie.

Zum Artikel geht's (hier).
Mein Post über die virale Kampagne von DKNY (hier).
Mein Post über die virale Kampagne des US-amerikanischen T-Shirt-Drucker/Designer/Versender Rhett & Link (hier).
Mein Post über die virale Kampagne des Schwedischen XXL-Schuhversenders "Grand Shoes" (hier).


Freitag, 5. November 2010

Wie interaktive Hang Tags fehlende Modeverkäufer ersetzen

Dass gerade auch im Modehandel qualifiziertes und geschultes Verkaufspersonal Mangelware ist, braucht man hier eigentlich gar nicht erwähnen (Ich tue es trotzdem!). Dass die alternativen Möglichkeiten, sich als Modemarke am POS adäquat zu präsentieren und zu differenzieren häufig auf Interessenkonflikte der Multi-Marken-Händler stoßen, auch nicht. Aber was tun, wenn die eigene Ware zwischen den Wettbewerbern auf der Stange hängt, sich der Mehrwert des Artikels den Kunden nicht sofort erschließt und er nicht kauft?

Hier kommt meine Geheimwaffe, der leider immer noch unterschätzte Hang-Tag, ins Spiel. Hang Tags oder auch Swing Tags genannt, das sind die kleinen Pappanhänger, die eigentlich viel mehr können, als nur über Marke, Preis und Größe Auskunft zu geben. Und hier verrate ich euch, wie der scheinbar langweilige Hang Tag zum interaktiven Starverkäufer eurer Marke wird.


Dieser hübsche QR-Code entführt euch direkt auf meine Website.

Zusammen mit dem QR-Code, einem bisher auch schändlich unterschätzten Kommunikationsmittel und einem handelsüblichen Smartphone werden die beiden zu einem unschlagbaren interaktiven Verkaufstalent, direkt an der Ware und auch noch kostenlos!

QR-Codes, das sind die quadratischen Symbole, die aussehen, wie Geheimbotschaften aus dem All, haben es nämlich in sich. Auf dem Hangtag der Ware aufgedruckt, braucht die geneigte Kundin bzw. der geneigte Kunde im Shop nur sein Smartphone auf den QR-Code richten, eine der kostenlos erhältlichen und kinderleicht zu bedienenden QR-Scan-Apps öffnen und schon erscheinen alle wichtigen Informationen zu Ihrer Marke und dem betreffenden Artikel auf dem Display. Dabei sind der Information (fast) keine Grenzen gesetzt. Infos zur Qualität und bestimmten Features, Fotos, von der Ware am Model und sogar Video-Clips von der letzten Show lassen sich so bequem und up-to-date quasi auf einem normalen Hang-Tag unterbringen und ersparen den Fachverkäufer, der sich ohnehin irgendwo vor den Kunden versteckt und bei der letzten Produktschulung eh nicht aufgepasst hatte. Die digitalen Inhalte sind meist ohnehin vorhanden und verbleiben auf der Firmen-eigenen Webpage.

Mit Hilfe der QR-Codes können sich übrigens engagierte Verkäufer in Leerlaufzeiten auch einfach selbst schlauer machen. Und deren Engagement zugunsten der Marke könnte man sogar ganz einfach incentivieren. Aber dazu mehr an anderer Stelle.

Und noch einen Vorteil hat der QR-Code Hang Tag: Der Handel kann eingebunden werden, muss aber nicht.


Canada Goose hat bereits damit begonnen QR-Codes auf die Hang Tags zu drucken.

QR-Codes auf Hang Tags: Hier haben die mutigen und innovativen Modemarken die Nase vorn. Denn wer jetzt schnell entscheidet und einer der ersten mit QR-Codes am POS ist, profitiert vom Spieltrieb und Neuigkeitseffekt und ist mit Sicherheit Liebling der Presse.

Mehr über QR-Codes bei Wikipedia (hier).

Mehr über QR-Code-Lese-Apps (hier).

Mehr über Hang Tags in diesem Blog (hier).


Donnerstag, 4. November 2010

Vera Wang verrät ihre Erfolgsregeln


"Es kommt nicht drauf an, was du entwirfst - wichtig ist, wer es trägt", sagt Modeschöpferin Vera Wang. So waren die Bilder von Chelsea Clinton in einem Hochzeitskleid von Vera Wang sicherlich nicht hinderlich für die Nachfrage nach Roben der Ausnahmemodeschöpferin (Foto: DPA).

Dem Spiegel verriet die gefragte Modeschöpferin nun die Regeln, dank derer sie an der Spitze der Modeschaffenden zu bleiben gedenkt. Hier sind Vera Wangs 20 "goldene Regeln" fürErfolg im Modebusiness:

  1. Es kommt nicht drauf an, was du entwirfst - wichtig ist, wer es trägt
  2. Timing ist alles
  3. Glück hilft
  4. Nichts ist wirklich neu in der Mode, es kommt darauf an, wie du es interpretierst
  5. Es geht immer um Geld
  6. Pragmatismus ist kein Schimpfwort
  7. Jede und jeder sollte gute Mode zu erschwinglichen Preisen tragen können
  8. Düfte machen Typen
  9. Auf die Schuhe kommt es an
  10. Bleibe bei deinen Basics
  11. Vertrau auf dein Gefühl
  12. Pfeif auf die Männer
  13. Mach es dir nicht bequem
  14. Vorsicht beim Brautkleid!
  15. Es braucht Mut, da rauszugehen
  16. Ein Herz für Sportler
  17. Du musst kämpfen
  18. Du bist nur so gut wie dein Team
  19. Der Konkurrent wartet schon
  20. Jeder Mensch ist anders

Enttäuscht? Ich auch. Veras Goldene Regeln sind doch wohl eher Binsenweisheiten und da taugen auch die im Spiegel online abgedruckten Erläuterungen der Star-Designern zur Erhellung nicht

Mehr über die Ex-Vogue-Grafikerin, Ex-Eiskunstläuferin und Womenswear-Designerin of the Year Vera Wang erfahrt ihr im Artikel bei Spiegel Online (hier)

Danke an Stephan, für den Tipp!


Mittwoch, 3. November 2010

Facebook macht lokale Promotions jetzt noch einfacher


Wie mashable.com heute berichtet, startet Facebook noch heute in den USA einen neuen Promo-Service für Facebook Places, seine ortsbezogenen Social Network-Funktionen. Mit dem angekündigten Roll-Out nach Europa wird es nun auch für den mittelständischen, stationären Fashion- und Lifestyle-Handel in Deutschland einfacher potenzielle Kunden aus der unmittelbaren Umgebung in's Geschäft zu locken.


Deals werden bei Facebook Places über einen gelben Marker angezeigt. Klickt man darauf, erscheint der Gutschein für den jeweiligen deal, den man dann nur noch an der Kasse vorzeigen muss.

"Deals" ist eine neue Erweiterung für Facebook Places mit deren Hilfe Facebook-Nutzer interessante Promotions in ihrer unmittelbaren Umgebung einfach finden können. Und das funktioniert zum Beispiel so:

Ein bekannter Concept Store in der Münchener Innenstadt ist noch auf einer Charge Designer-Regenschirme sitzen geblieben. Nun ist für morgen Regen angesagt. Der Store bucht bei Facebook einen entsprechenden Deal. Aquaphobische Facebook-Nutzer, die morgen rund um die Maximilianstraße angstvoll in den sich verdunkelnden Himmel starren und in Facebook Places auf ihrem iPhone nach einem Rettung-versprechenden Coffee Shop Ausschau halten sehen auf dem Display, dass es im nahen Concept Store nur heute einen Designer-Regenschirm gratis gibt, mit jedem Einkauf über 100 €. Deal! Der Händler hat plötzlich mehr Traffic als erwartet, die Designer-Regenschirme machen Platz im Lager, der Tagesumsatz stimmt den Inhaber fröhlich und die glücklichen Kunden erreichen ihr geliebtes Schumann's trockenen Hauptes.

Zu den ersten Deals-Kunden in den USA gehört (laut Facebook) auch GAP, die den ersten 10.000 Facebook-Kunden eine Blue Jeans schenken.

Mehr über Facebook Places Deals im Facebook-Blog (hier).

Mehr über Location Based Services in meinem Blog auch (hier) und (hier).


Dummes Rumgehopse, jetzt auch bei Hilfiger


Aktuelles Motiv aus der Hilfiger Denim-Kampagne 2010/2011.

Ja sage mal! Lesen die Hilfiger-Werber denn keine Modezeitschriften? Oder fand man bei der Inhouse-Agentur die Lacoste-Rumhüpf-Kampagne so Klasse, dass man ungeniert auch mal hopsen ließ, in der eigenen Kampagne. Oder fällt den alten Modefotografen einfach nichts neues mehr ein, um jugendliche Dynamik in die Modefotos zu bekommen? Große Sprünge lassen sich mit abgekupferten Motiven und Ideen mit Bart aber ganz sicher nicht machen. Mein Post über die Lacoste-Hüpf-Kampagne (hier).


Motiv aus der schon seit Jahren laufenden Lacoste-Kampagne (Foto: Lacoste).


Motiv aus der Beneton-Kampagne Herbst/Winter 2009/2010 (Foto: Benetton).


Motiv aus einer US-Kampagne für A-Sportswear (Foto: Bradford Rogne).


Jumping-Motiv aus der Kampagne für Sands (Foto: Jeremy Santucci für Sand).


Wenn schon rumhopsen, dann doch mit mehr Spaß, wie die Fotos der "Bed Jumping Competition" der Suitehotels (hier)


Freitag, 29. Oktober 2010

Otto startet eigenes Web-TV-Magazin


Time4Fashion ist das neue wöchentliche Web-TV-Format von Otto.

Versender Otto startet dieser Tage einen Testballon und möchte Erfahrungen sammeln, mit seinem neuen Web-TV-Format Time4Fashion. Die Sendung läuft laut Branchenfachblatt W&V exklusiv auf Microsoft Network. Und Microsoft Advertising ist dann auch der Medienpartner. Ex-N24-Wetterfee Anneke (Anne) Dürkopp wird die wöchentlich erscheinende Show rund um Modetrends moderieren.

Auch wenn das etwa 7-minütige Format nicht als Shopping-Sendung konzipiert ist, wird man einige Teile aus dem Otto-Sortiment direkt online bestellen können. Und zwar über die In-Video-Shopping-Technologie (darüber hatte ich im Zusamenhang mit Diesel schon im April berichtet (hier)). So beginnt z.B. einer kleiner roter Punkt auf der Bluse der Moderatorin zu blinken und zeigt an, dass man das Teil sofort aus dem Web-TV online bestellen kann.

Wir sind gespannt, auf die Zugriffszahlen und darauf, ob sich dieses nicht ganz billige Format für Online-Fashion-Händler letztlich rechnet.

Das Interview der W&V-Redaktion mit Otto-Kommunikatorin Anja Müller und Markus Frank, Geschäftsführer von Microsoft Advertising (hier).

Die erste Folge von Time4Fashion (hier) sehen.


Donnerstag, 28. Oktober 2010

Burberry überbrückt geschickt On-und Offline-Einkaufserlebnis mit iPads im Store


Zum ersten Mal konnten ausgewählte VIP-Kunden direkt nach der Live-Übertragung der Frühjahr/Sommer 2011-Show in Burberry-Flagship-Stores bevorzugt bestellen. Per iPad. (Foto: Burberry).

Direkt im Anschluss an die Live-Übertragung der Show von der Londoner Fashion Week in ausgewählten Burberry-Flagship-Stores in 16 Ländern, konnten die geladenen VIP-Kunden vor Ort per iPad ausgewählte Teile der Frühjahr/Sommer 2011-Kollektion online bestellen. Der Clou: Die Bestellungen sollen bereits nach etwa sieben Wochen bei den Bestellern eintreffen. Monate vor der normalen Auslieferung.

Interessant ist, wie man bei Burberry geschickt versucht, selbst verwöhnte VIP-Kunden, mit einer gewissen Vorliebe für die exklusive, stylishe Atmosphäre des stationären Handels, behutsam an das Online-Shopping heranzuführen; mit Hilfe einer eigens hierfür entwickelten iPad-App kombiniert mit der gewohnten persönlichen Beratung durch das Verkaufspersonal.

Der Original-Post bei Mashable (hier)


Mittwoch, 27. Oktober 2010

Warum Helfen seeliger als Verkaufen ist?


Marken sollten Dienen lernen, wenn sie sich Wettbewerbsvorteile erarbeiten wollen.

Dass Geben seliger denn Nehmen ist, haben wir doch alle schon im Religions-/Ethik-Unterricht gelernt. Dass Dienen bald vor dem Verkaufen kommt, will nun das Trendinstitut trendwatching.com herausgefunden haben. Und weil's die Trendforscher nunmal nicht lassen können, haben sich die Frauen und Männer rund um den neuen Trendguru Jeremy Gutsche (genau, der Mann der in Sachen Keynotes meinen bisherigen Helden Steve Jobs vom Thron gestoßen hat (hier)) sich auch gleich einen schicken neuen Namen für den erspähten Trend ausgedacht: "Brand Butlers - Why serving is the new selling"

Nun ist das Konzept des Brand Butlers alles andere als neu, bekommt aber gerade heute in einer Zeit, in der viele unserer übersättigten Kunden immer pragmatischer werden, scheinbar weniger Zeit haben, von schlechtem Service enttäuscht und genervt sind und ihr Geld häufig bewusster ausgeben eine immer wichtigere Bedeutung für den Erfolg unserer Marken. Deswegen hier kurz die drei aus meiner Sicht wichtigsten Thesen von trendhunter.com zu diesem Trend:

  • (1.) Für viele Konsumenten werden (Frei-)Zeit, Convenience, Kontrolle und Unabhängigkeit zur neuen Währung. Konsequenterweise müssen Unternehmen ihre Marketingbudgets weg von klassischer Markenbildung hin zu sinnvollen Services verlagern.
  • (2.) Gerade in Zeiten der Unsicherheit sehen sich Konsumenten nach Unternehmen, die sich ernsthaft kümmern und für etwas sinnvolles einsetzen.
  • (3.) Heute, wo die Konsumeliten ständig mobil online sind erwarten sie verzögerungsfreie, umgebungsrelevante 24/7 Services und schnelle emotionale Belohnung.


Einige sinnvolle "Brand Butler"-Apps rund ums Auto (Foto: trendhunter.com)

Die ideale Brand Butler-Komunikationsstrategie sieht trendhunter.com in einem ausgewogenen Mix aus:

  1. dezenter Markenpräsenz, wann immer der Kunde sie verlangt und
  2. sensibel überraschender Markenpräsenz, gerade dann, wenn sie der Kunde nicht erwartet hätte.
Das ganze, bitte schön Situations-bedingt und mal off- mal online.

Beispiel Starbucks. Wann immer ich gerade Lust auf einen gepflegten Kaffee in angenehmer Atmosphäre habe, freue ich mich, wenn mir Starbucks, z.B. via Foursquare (Mein Post über so genannte Location Based Services hier) zeigt, wie ich schnell zum nächsten Starbucks-Store komme (erwarteter Markenservice). Checke ich z.B. via Qype (ein anderer LBS) in einem Restaurant zum Mittagessen ein, bin ich freudig überrascht, wenn mir das in der Nähe gelegene Starbucks-Café den Espresso kostenlos anbietet, wenn ich einen Muffin dazu kaufe (situationsbedingte, überraschende Markenbotschaft mit Relevanz und Mehrwert).

trendhunter.com segmentiert Brand Butler-Strategien in 8 verschiedene Kategorien:

  • (1.) Transparenz und Durchblick (Domino's Pizza lässt Kunden den jeweiligen Status Ihrer Bestellung verfolgen. Vom Teig-Ausrollen über die Ofenphase bis zur Auslieferung)
  • (2.) Geldsparen ("Taxi2" ist einen Taxi-Sharing-App von Virgin Atlantic, mit deren Hilfe Fluggäste aller Airlines teure Taxi-Transfers von Flughäfen teilen können)
  • (3.) Finden (Die "SitOrSquat"-App der US Toilettenpapiermarke Charmin hilft saubere Toiletten in der Nähe des Users zu finden)
  • (4.) Netzwerken ("Qype" erlaubt Gastro-Kunden, sich über die Qualität von Restaurants in der Umgebung auszutauschen)
  • (5.) Gesundheit/Ernährung/Work-Out (Die Nivea Sun App hilft dabei die orts-, Wetter-, Lichtschutzfaktor- und Hauttyp-bezogene maximale Bräunungszeit zu berechnen und einzuhalten)
  • (6.) Tipps und Tricks (Virgin Atlantics "Flying Without Fear"-App hilft Passagieren mit Flugangst entspannter zu reisen)
  • (7.) Umwelt/Nachhaltigkeit (Garmins "ecoRoute"-Add-On hilft die jeweils umweltfreundlichste Route zu finden und berechnet den ökologischen "Fußabdruck" der Fahrt)
  • (8.) Hilfe und Annehmlichkeiten (Die holländische Babycare-Marke Nutricia betreibt eine kostenlose Babycare Lounge am Flughafen Schipol mit Wickeltischen, babybadewannen und Microwellenöfen zum Wärmen von Babynahrung)
Viele anschauliche Beispiele (mit US-Fokus) für Brand Butler-Strategien in On- und Offline-Kanälen im trendhunter.com-Post (siehe unten).

Wo wird Ihre Marke zum Brand Butler ihrer Kunden? Welche sinnvollen, hilfreichen und relevanten Services könnte Ihre Marke anbieten, um sich einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen?

Der Original-Post bei trendwatching.com (hier).


Dienstag, 26. Oktober 2010

Bianco Footwear hat was gegen die Erderwämung


Drei Motive der aktuellen Kampagne von Bianco Footwear.

"Please stop global warming", fleht uns der dänische Schuhfabrikant Bianco an und kratzt damit an einem Thema, dass eigentlich tabu sein sollte für schnöde Schuhmode. Aber genau das scheint die Strategie des mutigen Schuherstellers, dessen Marketingabteilung es so formuliert: "You probably know the provoking and 'egdy' marketing campaigns "Spreading Legs", "Because feet are ugly", "How to Afford the Whole Collection" and "Hands are so Last Year". They are daring, young, experimenting and hardcore! We are not afraid to challenge taboos, we don´t compromise on anything, and we twist words and traditions in a cool and humorous way that make people go "hmmm...".

Mir persönlich gefällt die Kampagne der Agentur "& co." aus Kopenhagen, weil sie ein ethisches Thema humorvoll nutzt, um Hingucker zu erzielen und weil ich Verständnis habe, für die flehende Botschaft. Denn wer will denn schließlich schon jeden Tag in Gummistiefeln rumlaufen?

Was denkt ihr? Darf man ein so wichtiges Thema, wie die globale Erwärmung für Schuhwerbung gebrauchen?

Zur Website des Werbetreibenden geht es (hier).


Thank You For Your Comments


(Foto: Mykl Roventine)

Ein kluger Mensch schrieb neulich, dass Retweets, Backlinks und Comments der Lohn der Blogger seien. Und Recht hat er/sie.

Natürlich schreibe ich diesen Blog über Themen, die mich bewegen oder interessieren, aber ich schreibe ja auch für Sie, meine treuen Leser.

Deswegen würde es mich sehr freuen, wenn Sie mich belohnen und gleich heute mal einen kurzen Kommentar hier hinterlassen. Dazu, was Ihnen gefällt, an meinem Blog, wovon Sie mehr lesen möchten und was ich besser kann, damit Sie öfter reinschauen.

Ich freue mich über zahlreiche Kommentare.

Ihr und euer (B)Advertiser


Beware these Pants! - Hirmer mit sinnentleerten Plakaten


Dockers/Hirmer-Plakat "Wear the Pants" (Foto: Andreas Wiehrdt).

Ich habe mich ja in der letzten Zeit schwer zurück gehalten, mit Kritiken und Verrissen von wirklich schlechter Werbung für Mode. Aber heute habe ich ein Plakat gesehen, dass mit dir Tränen in die Augentrieb. Weinen musste ich über das viele Geld, dass ein Münchener Traditions-Bekleidungshaus hier offensichtlich zum Fenster rauswirft. Hirmer wirbt nämlich dieser Tage auf Aussenflächen in der Stadt für seine Dockers Khaki-Kollektion. Das wäre ja noch keine Schande, aber sie tun es mit der unglaublich blöden Headline "Wear the pants!", die man wenig ideenreich mit der Abbildung einer leeren Khaki-Hose untermalt. Was will uns diese Werbung sagen? Dass wir endlich aufhören sollen, ohne Hosen durch Münchens Straßen zu laufen? Und, falls ja, warum?

Natürlich weiß ich, dass "Wear the Pants" das Motto der laufenden US-Kampagne des Khaki-Spezialisten Dockers ist. In dem aktuellen Spot (siehe unten) läuft eine Gruppe dickbäuchiger männlicher Schwabbeln in Unterhosen über amerikanische Felder und singt "I wear no pants", was der geneigte Zuschauer bereits unschwer erkennen konnte. Im Gegenschnitt sehen wir dann den amerikanischen Helden in Khakis, der den singenden Fetteln befielt endlich Hosen anzuziehen. Eben "Wear the Pants", was im amerikanischen wohl auch soviel meint, wie "Die Hosen anhaben", also dominieren.

Aber all das weiß wohl kaum einer der ahnungslosen Münchener Passanten, die als mündige Konsumenten hoffentlich die Hosen anbehalten und solche sinnentleerten Plakate und deren Absender mit Nichtbeachtung strafen.

Wer Hirmer zu den Plakaten gratulieren möchte tut dies einfach (hier).


Der US-Spot auf Youtube.


Stilvoll Telefonieren mit dem "Kleinen Schwarzen"!


Telefonate einfach aus dem Ärmel schütteln, mit dem "Kleinen Schwarzen" von CuteCircuit (Foto: CuteCircuit).

Für alle, denen die Abendhandtasche (Verzeihung! Clutch) auf Cocktail-Empfängen schon immer lästiges Utensil war, die ihr Handy aber nicht (wie z.B. Uma Thurman) im Strumpfband-Holster unter dem engen Cocktail-Kleid tragen möchten, ist endlich Erleichterung in Sicht. Das Londoner High-Tech-Fashion-Label CuteCircuit hat erste Bilder und einige Informationen seines neuen "M-Dress" (vermutlich die Kurzform für Mobile Dress) veröffentlicht. Interessant ist daran nicht etwa, dass es (so der Hersteller) aus einem "hochwertigen Stretch-Jersey mit reicher Textur" besteht, sondern dass es als voll funktionsfähiges Mobiltelefon herhalten kann. Richtig gelesen: Mit diesem kleinen Schwarzen kann Frau Telefonate führen und empfangen, unter der normalen Mobilnummer, aus dem Ärmel!

Einfach SIM-Karte in den Port im Textil-Label stecken und los geht's. Da man aus verständlichen Grunden auf ein Display verzichten musste, arbeitet das "Handy" mit modernster Gestenerkennung. Einfach den linken Ärmel zum Ohr führen und schon kann telefoniert werden. Hand wieder runter und das Gespräch ist beendet. Sogar Klingeln kann das Kleidchen (falls man die Vibrator-Funktion nicht ohnehin bevorzugt)! Mit unterschiedlichen Klingeltönen zur schnellen Identifizierung verschiedener Anrufer. Die Antenne befindet sich übrigens im Saum in Kniehöhe, also weit weg vom doch so strahlenempfindlichen Herz.

Ein Wermutstropfen für Social-Media-Süchtige: Simsen, Foursquaren und Facebooken sind nicht, mit dem Wunderkleid.

Leider muss die geneigte Damenwelt noch bis irgendwann in 2011 warten und man spricht auch noch nicht über den Anschaffungspreis. Auch darüber, welcher Mobilfunk-Provider die Exklusivrechte bekommt, gibt es noch keine Angaben.

Um die Wartezeit zu überbrücken könnte man sich schon mal ein paar "Hug-Shirts" vom gleichen Hersteller besorgen. Mit deren Hilfen lassen sich virtuelle "Umarmungen" über Mobiltelefone an an anderes Hug-Shirt senden. Schreib ich nicht gerade diese Woche über übertriebenen Technologie-Wahn (hier)?

Die Website des Herstellers (hier), um sich auf die Warteliste setzen zu lassen.

Der Original-Post bei Mashable (hier).


Montag, 25. Oktober 2010

Video kills the Fashion Photo Stars


Einer der Videos aus der H&M Kurzfilm-Serie für die jährliche Designer-Collection hat es in BOF Top10 geschafft.

Folgt man den Argumenten des "BOF"-Posts über die besten Fashion-Filme im Web, müssen sich die Stars der Modefotografie-Szene warm anziehen oder den Fotoapparat beiseite legen und lernen, wie man professionell mit der Videokamera umgeht.

Bei inzwischen etwa 2 Milliarden Videos, die täglich im Web konsumiert werden, ist es kein Wunder, dass alle großen Fashion-Brands versuchen, attraktiven Video-Content auf YouTube und anderen Web-Video-Plattformen zu platzieren. Konsequenterweise sollen die großen Fotografenagenturen ihre Stars inzwischen mehr als dezent bitten, sich professionell mit dem Thema Modevideo auseinander zu setzen, damit ihnen die Video-Stars nicht ganz schnell den Rang und die lukrativen Aufträge abjagen.

Der Post beschäftigt sich auch mit der Frage, was ein gutes Fashion-Video ausmacht. Und nicht wenige Profis behaupten, dass Modefotografie und Mode-Videos zwei völlig verschiedenen Welten seien. Gut aussehende Models, ein schönes Set, schmeichelndes Licht und ein gutes Auge des Fotografen reichen beim Film nicht aus. Hier bedarf es (wie übrigens bei den Shows) originärer Ideen, spannender Erzählweisen, Choreografien, Musik, einem fesselnden Schnitt und schauspielerischen Talents.

Und die Rede ist hier nicht von den in Mode gekommenen Behind-the-Scenes- und statisch gefilmten Fashion-Show-Videos, die auf immer mehr Webseiten angeboten werden.

Nicht wenige, der letzten Video-Produktionen der großen Fashion-Marken verschlangen Budgets von denen einige Kino-Regisseure träumen und sprengen den üblichen Zeitrahmen der TV-Spots.

BOF hat in dem Post die aus Sicht der Redaktion besten 10 Fashion-Videos der letzten beiden Saisonen zusammen getragen, damit sich die Leser selbst ein Bild machen können, über den aktuellen Stand der Fashion-Video-Kunst.

Der Orignal-Post bei The Business of Fashion (hier).


Outdoor-Brand Mammut will von Lifestyle nichts wissen


Imagekampagne von Mammut am Julierpass in der Schweiz: Schlafsäcke testen unter realen Bedingungen (Foto: Mammut).

Wie die Financial Times Deutschland in ihrer Online-Ausgabe berichtet, will der Schweizer Outdoor-Spezialist Mammut (hier) bewusst nicht am Lifestyle-Trend der Outdoor-Branche partizipieren. Firmenchef Rolf Schmid behauptet vollmundig: "Wir sind die, die ganz oben am Berg stehen." und äussert sich abwertend über diejenigen Wettbewerber, deren Ausrüstung und Outfits bestenfalls auf gut ausgebauten Wanderwegen und in schicken Aprés-Ski-Hütten in den Alpen zur Schau getragen werden.

Tatsächlich stellt die geschickte Abgrenzung von Performance- zu Lifetsyle-Marken eine der größten Herausforderungen, auch im Outdoor-Segment dar. Anspruchsvolle Kunden beobachten mit Argusaugen, an wem und wo man seiner präferierten Marke begegnet. Beobachtet man die vielen Grauköpfe in der Fußgängerzone von Garmisch, deren schleppender Gang von einem knallgelben Jack Wolfskin-Logo gekrönt wird, kann man nachvollziehen, dass diese Marke inzwischen im lukrativen Mainstream angekommen, aber nun wohl endgültig ein No-Go für anspruchsvolle Alpinisten ist. So verständlich der Wunsch von Unternehmen und Investoren ist, sich ein möglichst großes Stück vom Wachstumsmarkt Outdoor-Produkte abschneiden zu wollen, so gefährlich ist die ungeschickte und maßlose Distributions- und Produktpolitik für die Glaubwürdigkeit solcher Marken. Andererseits wäre es unternehmerisch fahrlässig, das Potenzial glaubwürdiger Nischenmarken für den lukrativen Lifestyle-Markt ungenutzt zu lassen.

Jack Wolfskin gilt jedenfalls als attraktiver Übernahmekandidat für PUMA, die wohl nach Wegen suchen, schnell einen Fuß in den lukrativen Outdoor-Markt zu bekommen

Nebenbemerkung: Ob Kampagnenmotive, die so offensichtlich bildbearbeitet sind, wie die in der aktuellen Mammut-Kampagne (siehe oben), dabei helfen, eine Marke authentisch zu positionieren, ist mehr als fraglich.

Der Artikel bei FTD (hier).
Die Website von Mammut (hier).
Die Website von Jack Wolfskin (hier).


Freitag, 22. Oktober 2010

Interaktive "Plakate" erkennen ihre Betrachter


Der CNN-Beitrag auf YouTube.

NEC stellt laut CNN interaktive Werbemonitore mit Echtzeit-Gesichtserkennung in Tokio vor. Mit Hilfe dieser Technologie ist man in der Lage die Werbebotschaften individuell auf den jeweiligen Betrachter abzustimmen. Dabei kann das System wohl nicht nur das Geschlecht des Betrachters, sondern auch sein ungefähres Alter bestimmen und in Bruchteilen einer Sekunde das passende Werbemotiv ausliefern. So bekommt jeder die Werbung, die er verdient.

Während die einen "Big-Brother-Is-Watching-You"-Phobien entwickeln loben die anderen die steigende Relevanz der Werbebotschaft für die jeweilige Zielperson.

Interessantes Detail: Die Software ist zusätzlich in der Lage, zu analysieren, wie lange und sogar in welcher Stimmung die Werbebotschaft betrachtet wird.


E-Commerce pusht Versandhandel


Schöne und informative Präsentation über die Entwicklung des Online-Handels mit Mode, von Matthias Schrader von sinnerschrader, einer der führenden Digitalagenturen in Deutschland.

Danke Collin (hier) für den Tipp!


Donnerstag, 21. Oktober 2010

Die besten Apps für Mobile-Fashionistas


US-Filialist Nordstrom stell bei Mashable hilfreiche Fashion-und Style-Apps vor.

Wahrscheinlich hat jede und jeder Mode- begeisterte iPhone-Besitzer schon die eine oder andere Fashion- oder Style-App herunter geladen. Und vermutlich (wie ich) auch gleich wieder links liegen gelassen. Besonders die frühen Apps waren mehr selbstverliebte Markendarstellungen der großen Brands mit wenig Nutzwert und Nachhaltigkeit als Mobile Apps (Vermutlich von Old-School-Apps-können-wir-auch-Grafikern). Das hat sich inzwischen gottseidank geändert. Die Fashion-Brands und -Magazine haben dazu gelernt oder auf ihre spezialisierten Online-Berater gehört und bringen inzwischen einige wirkliche brauchbare Apps mit nützlichen Features unters modebegeisterte iPhone-Folk.

Der US-Mode-Fililist Nordstrom hat kürzlich auf Mashable 25 hilfreiche und gut gemachte Fashion-Apps vorgestellt. Eine Auswahl, die ich meinen Lesern selbstverständlich nicht vorenthalten möchte.

Die subjektive Nordstrom-Hitliste ist unterteilt in:

  • Apps zur Organisation des Kleiderschranks
  • Apps zur Inspiration für neue und angesagte Styles
  • Apps zum Online-Shoppen
  • Apps für hilfreiche Style-Tipps
  • Apps der großen Fashion Brands

Leider alles mit US-Fokus.

Was sind eure Lieblings-Fashion-Apps? Freue mich über Rückmeldungen, damit wir eine eigene Top 10 kreieren können.

(Hier) geht's zum Post bei Mashable.

Der Webshop von Nordstrom (hier)


Mittwoch, 20. Oktober 2010

Trendhunter stößt Jobs vom Keynote-Thron


Jeremys Keynote-Speech auf Youtube.

Ich schätze Jeremy Gutsches Website trendhunter.com schon lange als Inspirationsquelle für neue Trends und Ideen. Erst heute hatte ich das Vergnügen ihn endlich mal "live" erleben zu dürfen. Leider nur auf YouTube. Aber mit dieser mitreissenden und unterhaltsamen Keynote-Speech hat er es geschafft, meinen Präsentationshelden Steve Apple Jobs vom Redner-Thron zu stoßen.

Schon wegen seiner dynamischen und sympathischen Art, eine Themen zu präsentieren gebührt ihm Helden-Status. Association Week nennt ihn "intellectual can of Red Bull". Man achte auf seine Charts. State-of-the-art.

In dieser etwa 30-minüigen Keynote spricht Gutsche über sein "Culture of Revolution"-Gerüst für erfolgreiches Marketing, bestehend aus den Bausteinen "Perspektive", Bewusste Zerstörung", "Kundenbesessenheit" und "Fehlschläge"

Gegen ihn sind unsere alten Trendgurus bemitleidenswerte Renter

Die Rede ist jede der 30 Minuten Wert. Viel Spaß!

Jeremy Gutsches Website (hier)


Da hat er wohl mal wieder Recht, der Karl


"Man muss Stil haben, um ihn sich kaufen zu können."
Karl Lagerfeld


Rimowa - Wie der 911er unter den Koffern der Billig-Konkurrenz trotzt


Die typische Rillen-Optik und deutsche Wertarbeit haben Koffer von Rimowa zum Kultobjekt der Vielflieger gemacht (Foto: Rimowa).

Welt Online berichtet gestern sehr lesenswert über eine Ikone deutscher Standards: Die "Rillen-Koffer" von Rimowa. Kompromisslose Qualitätsstandards, konsequente Wertarbeit Made in Germany und eine kaum messbare Reklamationsquote listet der Autor als Erfolgskomponenten des deutschen Traditionsherstellers, der sich jetzt in Köln mit einem eigenen Koffermuseum einen Traum erfüllt.

Zum ausführlichen Post bei Welt Online geht es (hier).


Virtuelle Anprobe - Killer App für Online-Fashion-Shops?


Eine kurze Demonstration der auf dem Prinzip der Augmented Reality basierenden Anwendung von Zugara, mit deren Hilfe, man virtuell Mode anprobieren kann.

War ich nicht der, der gestern noch darüber senierte, ob zu viel Technologie dem schnelleren Wachstum desFashion-Online-Handels möglicherweise abträglich sei? Getreu dem Motto: "Was stört mich mein Geschwätz von gestern?", nun ein Post über so eine, zugegebenermaßen faszinierendes neues Technologie-Modul (oder muss man jetzt "App" sagen?):

Auch wenn User-Styles zum Stöbern in Online-Mode-Shops einladen und neueste visuelle Suchmaschinentechnologien ein Einkaufserlebnis vermitteln mögen: Das Problem der fehlenden Haptik können auch Stylight.de und Smatch.com nicht lösen. Noch nicht. So hat das US-amerikanische Unternehmen Zugara (hier) bereits eine Augemented-Reality-Anwendung entwickelt, mit der Nutzer am Computer zu Hause virtuell Mode anprobieren können. Nutzer müssen nur die Webcam ihres Computers aktivieren sowie einen kleinen Marker ausdrucken und vor die Kamera halten. Anschließend können sie ihr Ebenbild per Live-Stream ins Web übertragen und darauf Klamotten aus einem Shop projizieren.

Ausprobieren lässt sich die Anwendung von Zugara unter anderem im US-amerikanischen Mode-Shop Tobi.com (hier). Dass ein Kleidungsstück nachher auch richtig sitzt, kann Zugara zwar auch nicht garantieren. Die Webcam-Anwendung vermittelt aber schon in Ansätzen ein Gefühl dafür, ob einem Internetnutzer ein T-Shirt oder eine Jacke nachher wirklich steht. Und liefert damit bereits eine erste Antwort auf die Frage, wie man Mode online künftig am besten verkaufen kann.


Dienstag, 19. Oktober 2010

Können neue Technologien den Online-Fashion-Handel lähmen?


Auf dem Münchner Mode-Portal Stylight.de (hier) kann sich die (vorwiegend weibliche) Nutzerschaft über eine visuelle Suchmaschine, basierend auf komplexen Agorithmen, zu Mode-Käufen inspirieren lassen.

Verhindern wohlmöglich neue Technologien den Erfolg und das Wachstum von Online-Mode-Shops?

Im Rahmen meiner Recherchen zum Thema Online-Fashion-Shops bin ich über einen wirklich interessanten, weil durchaus provokativen (Onliner mögen ihn sogar für blasphemisch halten) Post auf dem Online-Modehandel-Blog "Shopanprobe" gestoßen.

Der Autor vertritt die These, dass sich Online-Mode-Shop-Macher viel zu sehr mit immer neuen Technologien und deren Implementierung in die eigene Plattform beschäftigen und dabei häufig das Wohl und die Wünsche ihrer Klientel aus dem Auge verlieren. Seiner Meinung nach kann es bei Online-Shops gar nicht darum gehen, das emotionale Erlebnis des stationären Modehandels mit teuren Technologien nachzuäffen. Online-Shopper haben nämlich ganz andere Bedürfnisse als Boutiquen-Besucher. Er vermisst (zurecht?) den klaren Kundenbedürfnisfokus der Online-Anbieter und empfiehlt zu hinterfragen: "... mit welchem Anwendungsszenario (...) der potenzielle Kunde einen Online-Shop "betritt." Möchte er stöbern? („Was gibt es denn hier schönes“) Möchte er genre-spezifisch einkaufen („Ich brauch ´ne Hose“) oder anlassbezogen („Ich möchte auf der Party cool aussehen“)? Hat er Sorge, dass ihm die Sachen evtl. nicht passen („Ob ich mit meiner Figur da rein passe?“)?" Er empfiehlt daher, Zeit und Geld besser in das Erkennen und Lösen relevanter Online-Kundenprobleme als in hippe Apps zu investieren.

Ob er wohl Recht hat?

Der Original-Post "Wie innovative Features den Online-Modehandel derzeit lähmen" von "Marcel" auf Shopanprobe (hier).