Video des ca. 15-minütigen Vortrags von Johanna Blakely über den positiven Einfluss des mangelnden Urheberrechtsschutz in der Modeindustrie auf deren Innovationskraft und Kreativität.
Die Modeindustrie gehört zu den wenigen Industrien mit eher lausigem Urheber- bzw. Nutzungsrechteschutz. Damit sind sie in Gesellschaft von z.B. Nahrungsmitteln, Automobilen, Frisuren, Tatoos, Witzen und Düften.Trotzdem gehört sie zu den innovativsten, kreativsten und letztlich auch umsatzstärksten Industrien überhaupt. Wie lässt sich das erklären, und kann der mangelnde Rechteschutz sowie die daraus resultierende "Abkupfer- und Nachmacher-Kultur vielleicht sogar als Treiber der Innovationskraft verantwortlich gemacht werden? Diesen Fragen geht Johanna Blakely (Deputy Director des Norman Lear Center, eines Medien-fokussierten Think Tanks an der University of Southern California) in einem kurzen aber durchaus sehenswerten Gastvortrag nach.
Ihrer Meinung nach steigert die "Copy Cat"-Kultur der Modeindustrie (die großen Vertikalen, wie H&M und Zara behaupten ja von sich, jedes trendige Couture-Teil innerhalb von 6 Wochen in den eigenen Läden haben zu können!) nicht nur das Innovationstempo der Industrie, sondern sorgt auch für eine Demokratisierung der Mode und die schnellere Verbreitung internationaler Modetrends. Die Designer der großen Fashion Brands müssen ihren Kopisten immer schneller davonlaufen und auch so genannte Signature Looks (LV-Rapport, Burberry-Karo etc.) einsetzen, um die notwendigen Premium-Preise weiter verlangen zu können.
Nach Blakelys Meinung könnten andere kreative Branche von einem Fall der Urheberrechte auch profitieren.
Herzlichen Dank an Andreas Vichr für den Tipp bzw. Link!
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