Zwei Motive aus der "Manufaktur"-Kampagne von Louis Vuitton aus diesem Jahr.
Habe am Wochenende auf der ADC-Austellung lange vor der "Manufaktur"-Kampagne von Louis Vuitton gestanden. (Übrigens inmitten von tausenden eingereichten Arbeiten aus dem vergangenen Jahr, eine von nur zwei Modekampagnen! Siehe meinen Post über den ADC-Gipfel von heute weiter unten). Was ich - neben der handwerklich perfekt gemachten Gestaltung - so interessant und gelungen finde, ist, wie die Macher es geschafft haben, eine Brücke zu schlagen, zwischen traditioneller Handwerkskunst und einer modernen richtungsweisenden Premium Fashion Brand.
Bewusst hat man auf das vielgesehene Klischee des runzeligen Altmeisters mit schwieligen Händen in der knorrigen Werkstatt verzichtet und stattdessen stylishe Models verwendet, denen man abnimmt, dass sie mit Hingabe, hohem Anspruch und künstlerischem Können anspruchsvolle Lederwaren in Premium-Qualität herstellen können.
Da mich das Thema des Brückenschlags zwischen traditioneller Handwerkskunst und modischem Anspruch gerade auch beruflich sehr beschäftigt, weiss ich wie schwer es ist, hierfür glaubwürdige kommunikative Lösungen zu finden. Auch deswegen "Hut ab!" vor den Machern der LV-Kampagne.
Auch Gucci hatte sich ja im Rahmen des Firmenjubiläums im letzten Jahr an dem Thema versucht. Allerdings auf eher klischeehafte Weise. Für eine Marke, der man eher modische Kompetenz als überragendes handwerkliches Können zuschreibt, vielleicht durchaus ein sinnvoller Weg. Allein schon der goldene GUCCI-Schriftzug auf dem historisch anmutenden Motiv stellt einen interessanten gestalterischen Bruch dar.
Mut hatten beide Marketingleiter. Denn ich höre förmlich die Vertriebsleiter mahnen: "Und wo bitteschön, ist unser Produkt?"
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