Donnerstag, 13. Dezember 2012

Was am Ende hängen bleibt – Kosten der Textilhändler

Infografik aus Welt am Sonntag (Abbildung: Screenshot WaS digital)














Interessante Infografik, die ich meinen Lesern nicht vorenthalten wollte.

Online Stilberatung für Shopping-faule Männer

Die Modomoto-Box mit individueller Auswahl (FoTo: Modomoto)














Dass die meisten Männer Klamotten-Kaufen hassen, wie der Teufel das Weihwasser ist ja nun hinlänglich bekannt. Fast meint man, sie würden lieber zum Zahnarzt gehen, als von Shop zu Shop zu laufen, rein in die Umkleidekabine, raus aus der Umkleidekabine und sein modisches Schicksal die Hände skeptisch beäugter, mehr oder weniger kompetenter Textilfachverkäufer zu begeben. Herrenausstatter wissen ein trauriges Lied hiervon zu singen. Was Kleidungskauf angeht wollen Männer vor allem eins: Effizienz. Schnell rein in den Shop, das passende kaufen und noch schneller wieder raus. Vielleicht auch, um danach genüsslich und mit viel Muße durch die Gänge des örtlichen Technikkaufhauses zu schlendern um die neuesten Gadgets zu entdecken. Denn hier fühlt er sich sicher und kompetent, der Mann. Genau diese unsicheren Modeshopping-Muffel hat eine neue Spezies der Online-Modehändler nun ins Visier genommen. Curated Shopping heißt das neue Angebot oder  "Betreutes Einkaufen", wie Die Welt in ihrer November-Ausgabe titelt. Effizienter Bekleidungskauf mit Stilberatung lautet das Versprechen von Onlinehändlern wie z. B. Modomoto. Und das funktioniert so:

Mann formuliert seine individuellen, modischen Wünsche, Vorlieben, Konfektionsgrößen und budgetären Vorstellungen anhand strukturierter Fragebögen und Checklisten; online oder am Telefon. Anschließend erhält er per Post ein Paket mit auf seine Wünsche und untereinander abgestimmter Outfits. Also Hose mit passenden Oberteilen, Pullovern, Krawatten etc. Was ihm gefällt behält er. Was nicht, geht einfach zurück. Schnell, effizient und ganz ohne Shopping-Stress. Bei der zweiten Bestellung soll es dann noch schneller gehen: Einfach Bedarf formulieren und das nächste Paket rollt an, und noch treffsicherer, denn das System "lernt" aus den Retouren und optimiert die Trefferquote bei Folgebestellungen.

Einer der größten in diesem neuen Marktsegment ist der Berliner Online-Shop Modomoto (hier). "Gut gekleidet – ohne Shopping" lautet das attraktive Versprechen, dass wohl von vielen Männern mit offenen Armen und Börsen begrüßt wird. "Sag uns, wie du modisch tickst, und wir kleiden dich passend ein", formuliert das sterbende Stadtmagazin Prinz das Modomoto-Angebot und hat den Service für sein Leser ausführlich und mit Erfolg getestet.

Website von Outfittery (Foto: Outfittery)


















Alternative zu Modomoto bietet die Berliner Outfittery (hier), wo Mann wohl ausschließlich durch kompetente und attraktive! weibliche Shopping-Berater ans richtige Outfit geführt wird. Als meine persönliche Stilberaterin wurde mit Meike vorgeschlagen.

Schöne Nebeneffekte des neuen Geschäftsmodells sind eine hohe Kundenbindung (wer will denn schon sein Vorgaben und Wünsche noch einmal komplett abfragen lassen?) und eine höhere Spanne, schließlich verzichten Modomoto-Kunden weitgehend auf Preistransparenz und Preisvergleiche und scheinen bereit, sich die Convenience etwas kosten zu lassen.

Da es scheinbar aber auch Shoppingmuffel unter den Frauen geben soll, gibt es vergleichbare Angebote nun auch in der DOB. Übrigens auch alle aus der Hauptstadt! Zum Beispiel Justfab (hier) und der Chicchickclub (hier) . Allerdings hier nicht mit "Überraschungspaketen" sondern einem personalisierten und lernendem Onlineshop.