Freitag, 31. Juli 2009

Markenliebe, die unter die Haut geht


Polo und Lacoste - eine Liebe für's Leben

Das englische Wort "Brand" leitet sich ja bekanntermaßen von den Brandzeichen der amerikanischen Farmer, mit dessen Hilfe sich die Tiere verschiedener Herden besser auseinander halten ließen. Dass es tatsächlich Verrückte gibt, bei denen die Liebe zu ihrer Marke, nicht wie bei "The Heidi" durch den Magen, sondern im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht, war mir nicht bewusst, bevor ich bei "stylefizz" auf diese Fotos stieß:


Dass Tattoo-Kunst und Mode durchaus enge und vor allen lukrative Verbindungen eingehen können, wissen wir spätestens seit Christian Audigier, inspiriert von den Motiven des Kult-Tätovieres Don Ed Hardy, eines der begehrtesten Glam-Mode-Labels kreierte. (Siehe auch meinen Post zu "Ed Hardy" hier).

Der Original-Post "Tattoos And Fashion" bei stylefrizz (hier).


Donnerstag, 30. Juli 2009

Glam-Label Ed Hardy im Ausverkauf


Fotomontage:"If It's Hipp, It's Here"

Kaum noch ein Produkt auf dem nicht eines der stylischen Kult-Tatoos von Glam-Mode-Designer Chrisitian Audigiers hipper Marke "Ed Hardy" prangt. Hatte der ehemalige "Van Dutch"-Designer und (wie wir unlängst erfahren durften) enge Michael Jackson-Freund anfangs "Ed Hardy" als Luxus-Label für die Schönen, Prominenten und Reichen positioniert (T-Shirts für weit über 100,-€!), schein nun der Ausverkauf der Marke angesagt.


"Ed Hardy" Wasserpfeifen


"Ed Hardy" Nikotinpflaster


"Ed Hardy" Windeln

Nachdem Textilien mit den Edel-Totenkopf-Tattoo-Motiven wohl inzwischen zu den meist kopierten Marken in den Basaren der türkischen Billig-Urlaubsorte zählen dürften, scheinen nun alle Dämme gebrochen. Jetset-Liebling Audigier will Cash machen. Von der Wasserpfeife bis zu Babywindeln, alle Produkte im typischen "Ed Hardy"-Design. "If It's Hip It's Here" zeigt ein breites Spektrum der Produkte mit "Ed Hardy"-Design. Der original Post im "If It's Hip It's Here"-Blog (hier).

Interessant auch, dass die Idee zum typischen "ED Hardy"-Look vom "ungekrönten König der Hautstecher", Don Ed Hardy stammt (Wikipedia über Don Ed Hardy hier). Der sich wohl, wie man hört, angesichts der "Gelddruckmaschinerie" inzwischen übervorteilt fühlt und per Gericht von Audigier einen saftigen Nachschlag fordert.

Licensing ist eine beliebte Marketingstrategie zur vermeintlich schnellen Geldvermehrung (auch) in der Mode- und Lifestyle-Industrie. Die einen verschaffen sich über die Vergabe von Lizenzen zur Nutzung ihrer Marke an Dritte zusätzliche Einnahmequellen, Zugang für ihre Marke zu neuen Märkten sowie einen "kostenlosen" Ausbau der Markenbekanntheit und -Bedeutung, die anderen kaufen sich mit der Lizenz den Zugang zu Märkten und Zielgruppen, die ihre No-Name-Produkte sonst kaum bekämen und grenzen sich positiv von anderen No-Name-Wettbewerbern ab. Fashion Licensing hat aber auch Kehrseiten. So höre ich von vielen Kunden, dass Lizenznehmer ihre Absatzziele nicht erfüllen, die Marke abnutzen und verwässern oder - noch schlimmer - die Marke aufgrund qualitativer Mängel in der öffentlichen Meinung beschädigen. Lizenznehmer klagen darüber, dass die oft happigen Lizenzgebühren die Margen soweit drücken, dass kaum noch Profit zu machen ist.

Sicher hat Christian Audigier schon eine neue Idee in der Pipeline. Wer kann es ihm verdenken, dass er nun mit "Ed Hardy" noch einmal richtig Kasse machen will.

Die offizielle Website von "Ed Hardy" (hier). Wikipedia über Selbstdarsteller und Self-Made-Man Christian Audigier (hier).


Mittwoch, 29. Juli 2009

Feuchtgebiete


Manchmal bedienen sich selbst Nahrungsmittelhersteller der ästhetischen Bildsprache der Fashion-Industrie. Herausragend finde ich die neue Kampagne von BBDO Chicago für ihren Kunden Wrigley's beziehungsweise den Kaugummi Orbit Mist.

Um zu dramatisieren, welche speichelaktivierende Wirkung der neue Premium-Kaugummi beim Verwender auslösen kann, wurden Models in fantasievollen Kreationen aus Duschvorhang, Wischmop und Regenschirm gekleidet und kurzerhand ins Wasser drapiert.


In Szene gesetzt hat die wasserfesten Models der in London lebende Landschafts- und Werbefotograf Nadav Kander.

Laut Wrigley's Website (hier) ist "Orbit Mist" ein "Premium-Kaugummi" der kleine Kristalle, die so genannten "Micro-Bursts" enthält, mit deren Hilfe einem im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser im Munde zusammenlaufen soll.


Dienstag, 28. Juli 2009

What a Bride Idea!


Und noch mal "Wonder-Bra" (siehe hier).

Immer wieder kaum zu glauben, was der japanische Markt für skurrile Produkte hervorbringt. Nun eine Innovation von Triumph auf die die (Männer-)Welt wohl kaum gewartet hat: Der "Marriage Hunting Bra", der besser "Wedding Countdown Bra" geheißen hätte. Denn eine Digitaluhr unter der Brust zählt die verbleibende Zeit bis zur Hochzeitszeremonie. Wird der Ehering in den Schlitz über der Uhr gesteckt hält der Countdown an und ein Musikchip spielt "Hier kommt die Braut". Game Over! Halterungen für Kugelschreiber und Stempelkissen - beides zum Ausfüllen von Heiratsanträgen - komplettieren die Features des Ungetüms. Ob das Ding aber dabei hilft heiratswillige Männer von der Trägerin zu überzeugen, darf wohl bezweifelt werden. Denn besonders verführerisch ist dieser BH ja nun wohl nicht.

Mein Insider bei Triumph hat mir allerdings verraten, dass der Marriage Hunting Bra nicht in Produktion gehen wird. War wohl mehr ein PR-Gag im Rahmen einer Reihe vom Konzept-BHs, die halbjährlich der News-gierigen Presse vorgestellt werden. Und zwar ein guter. Denn die Medien haben's gefressen und fleißig über Triumph berichtet.


Der "Chopstick-Bra" war ein weiterer PR-Gag des deutschen Wäsche-Labels

Zuerst gesehen auf theuncoolhunter.com (hier)


Der "Smart Memory Bra" von Lisca pusht bei Erregung (Foto: www.thesun.co.uk)

Deutlich spannender für die männliche Sekundärzielgruppe und tatsächlich im Handel ist die Erfindung der slovenischen Firma Lisca Lingerie. der "Smart Memory Bra" ist so etwas wie ein inteligenterer Wonderbra. Er reagiert laut Hersteller auf Körperwärme. Und die steigt bekanntlich, wenn Frau erregt ist. Dann tritt ein spezieller High-Tech-Schaum im Körbchen in Aktion und bläst sich und das Dekolleté der Trägerin auf. Ist die Erregung vorüber können Frau und Brust wieder entspannen.

Selbst beeinflussen lässt sich Push-Up-Effekt aber leider nicht. Kaum auszudenken wenn Frau auf der Firmenparty ihren Chef trifft, vor Aufregung nicht nur errötet und der Gattin des Firmeninhabers ihr schwellendes Dekolté nur schwerlich erklären kann.

Presse-Info des Herstellers Lisca (hier).


"The Science of Sexy" ungekürzt


Wonderbra hat sich Dita Von Teese geangelt. Die hat eine Kollektion entworfen und bewirbt ihre neuen Busenwunder gleich selbst, unter anderem in einen TV-Spot. Dita, Wonderbra und der Claim "The Science of Sexy" passen aus meiner Sicht wunderbar zusammen. Der Film ist langatmig, wirkt konstruiert und sein Geld sicher nicht wert. Da haben wir schon dickere Dinger aus den Federn der Wonderbra-Kreativen gesehen (z.B. hier).

Kostenlose PR für Playtex' Wunderwaffe wird der Spot mit und Dank Dita aber allemal erzeugen und die Berichterstattung über den schon ein wenig in die Jahre gekommenen Busenoptimierer deutlich pushen.


Der neue Spot von Wonderbra.

Viel witziger, schneller und kreativer (und billiger in der Produktion!) ist doch da dieses Citylight:


Oder diese Kampagne mit Perspektivenwechsel:


Auch auch der Wettbewerb wirbt nicht ohne:


Kampagne für den Push Up von Chantelle

Die weltbekannte Burlesque - Tänzerin Dita von Teese hat die eigene Kollektion im Stil der 40 Jahre entworfen. Die limitierte Kollektion "Wonderbra by Dita von Teese" soll ab dem 23. September in England, Irland, Frankreich, Russland und Griechenland erhältlich sein. Das Video soll - so Teese auf Ihrer Website - Mitte September on air gehen.

Die Wonderbra Website (hier). Wikipedia über den Wonderbra (hier).


Montag, 27. Juli 2009

Auf dem Rücken der Pferde


Liegt das Glück der Erde wirklich auf dem Rücken der Pferde? Wohl kaum, wenn man die beiden Models betrachtet. Ob sie allerdings den vom britischen Star-Designer verordneten Ausritt schon hinter oder noch vor sich haben, liegt in der Fantasie des Betrachters.

Viel spannender als den britisch-blasierten, gelangweilten Gesichtsausdruck der Models (Lóris Kraemerh und Stephane Olivier) finde ich das Layout. Bemerkenswert, wie dominant hier mit dem Markennamen umgegangen wird. Für die Branche eher unkonventionell-selbstbewusst.

Die Paul Smith Website (hier)