Freitag, 20. März 2009

Absatzidee

In diesem Blog geht es ja immer auch um Ideen. Und apropos: Dass wir Männer High Heels lieben ist ja hinlänglich bekannt. Am schönsten sind sie an den schlanken Beinen unserer charmanten Begleiterinnen. Dass diese ihre Pumps viel zu selten tragen wollen, verdanken wir den in unseren Städten leider weit verbreiteten Stolperfallen, wie Kopfsteinpflaster, Fugen, Rolltreppen, Wiesen und Gitterroste aller Art.

Endlich können wir dieser weit verbreiteten Ausflucht, die scheußlichen Ballerinas mal wieder aus dem Schrank holen zu können, etwas entgegen halten. Männer kauft Heeldices!

Vor dem Überqueren stöckelfeindlichen Gebietes werden diese cleveren, kleinen Würfel einfach auf die Heels der Dame gesteckt und schon sind das Terrain und ein anmutiger Auftritt gesichert.

G'schamsten Diener und Dank nach Wien dafür!

PS: Die leider etwas billig wirkende Vorführdame auf der Website ist eine wirklich sehenswerte unfreiwillige Lachnummer. Aber was zählt ist die Idee.


[Nachtrag am 07.04.2009] Tim macht mich gerade auf einen weiteren Anbieter aufmerksam, der neue Designvarianten auf Lager hat: Heaven on Heels


Donnerstag, 19. März 2009

Kann man Marken leasen?

Offensichtlich! Wie ich gestern Nacht in der aktuellen brandeins lesen konnte. Brandleasing ist eine interessante Alternative für Unternehmen mit starker Marke, die Liquidität benötigen und denen die normalen Kreditwege verwehrt sind.1

Wie das funktioniert wird am Beispiel des Hamburger Casual-Labels Closed erläutert: Closed verkauft seine Markenrechte an die Bank und erhält einen Gegenwert in Liquidität. In diesem Fall wohl 5 Millionen. Dann least Closed seine Markenrechte von der Bank auf 8 Jahre zurück. Danach liegen die Rechte wieder bei Closed. Klingt komisch - ist aber so.

Neu daran ist, dass fortschrittliche Finanzdienstleister inzwischen erkannt haben, dass Marken einen Wert darstellen, den man handeln und als Sicherheit akzeptieren kann.

Einziger Haken: Die Bewertung der Marke durch unabhängige Fachleute kann schnell mal - wie bei Closed - 60.000 € kosten.

Learning 1: Marken-Leasing ist ein innovativer Weg sich die notwendige Liquidität zu verschaffen, um z. B. seine Retail-Sparte schnell ausbauen zu können.

Learning 2: Investitionen in die Marke(nbekanntheit) zahlen sich künftig auch auf der finanziellen Seite aus.


Griff ins Klo

Na da haben sich die Porzelanschüsselwerber von Y&R aber was Tolles ausgedacht. Fliegen mit Mode-Star-Fotograf Michel Comte und Barbara Becker nach Sankt Moritz und und versenken Babs im Bergsee. Verzeihung: "Lassen Frau Becker ein romantisches Bad im Bergsee nehmen."

Das selbe Thema gibt's dann auch noch mal mit Model Melanie Wininger vor'm Wasserfall. Im TV, im Print und im Web. Die Botschaft: "Aus Balena Dusch-WC wird Gerberit AquaClean". Der TV-Spot ist an Belanglosigkeit kaum zu überbieten. Die Bilder sind unspektakulär. Wäre die Ex vom "Bobbelsche" wenigstens nackt, könnte der Vertrieb bei den Installateuren punkten.

Aber so: Griff ins Klo.


Mittwoch, 18. März 2009

"Voll karass sexy Bunny"

Seit gestern begegnet sie mir ständig auf der Straße: Das "Tally Girl" des Schweitzer Labels Tally Weijl mit seinem rosa Bunny. Sie liegt "... im durchtrainierten Body ..." als verführerisches Bay Watch-Fake am Strand, "... zeigt ihre Sexyness am Beach." und lässt sich "... weder von Haien noch von hohen Wellen abschrecken.". Ihr Auftrag: der Kampf gegen das Aussterben des Six-Packs in der Männerwelt. Ihr Freund: der rosa Bunny.

Stolz berichtet das Presseportal des Unternehmens, dass sich diese (Entschuldigung!) gequirrlte Sch... die Pariser Agentur BETC Luxe hat einfallen lassen. Zitat: "... ein Meisterwerk von einer Imagekampagne ...".

Unabhängig vom Bullshit-Bingo der Marketingabteilung muss ich allerdings eingestehen, dass ich die Tally-Leute für den Mut bewundere, eine klare Position ("Totally Sexy") zum Thema Mode und weibliche Anziehungskraft (Verzeihung: "Sexyness") zu beziehen und diesen Mindset eines sicherlich nicht unerheblichen Teils ihrer spätpupertierenden, weiblichen Zielgruppe konsequent besetzt und inszeniert.

Was wohl die gute, alte Alice Schwarzer und ihre EMMA dazu sagen täten?


Dienstag, 17. März 2009

Messe(aus)ladungen

Der neue Post auf dem vom mir sehr geschätzten "Klo Blog" zum Thema kreative Einladungen zu den Shows bekannter Designer, brachte mich dazu über die Trostlosigkeit der Messeeinladung vieler Bekleidunghersteller nach zu denken. Der obligatorische Imageprospekt, portooptimiert, ohne persönliches Anschreiben, mit schiefem Adressaufkleber auf dem Standardumschlag. An Lieblosigkeit oft nicht zu überbieten. Was sagt das wohl dem geschätzten Kunden, der seine wertvolle Zeit opfern und unseren Showroom zwecks Order besuchen soll? Dabei sind wir doch in einer sehr kreativen Branche und wollen das doch auch zeigen. Und es gibt kreative Direct-Marketing-Profis, die genau wissen, wie man potenzielle Kunden in die Showrooms locken kann. Bei der schwachen Konkurrenz sichert oft schon eine kleine, gar nicht so teure Idee den entscheidenden Vorsprung. Zeigen wir unseren geschätzten Kunden, wie sehr wir uns auf ihren Orderbesuch freuen!

Abwrackprämie

Wie ich gerade bei Modabot lese, ist die Abwrackprämie nun auch im Modehandel angekommen. Der Hamburger Avandgarde-Retro-Mode-Händler "Herr von Eden" bietet bis zu 300,- € Abwrackprämie für den alten Anzug, so der Modabot-Blog. Die alte Ware werde entweder vor Ort fachgerecht ensorgt bzw. karitativen Einrichtungen gestiftet. Eine intelligente Idee, der Preis-und Rabattschlacht der Branche zu entkommen und wie passend zum Image der Marke.

Montag, 16. März 2009

Kognitiver Dissonanzverringerer

Eines der beeindruckendsten Fremdwörter, das mir aus dem Studium der Kommunikationswissenschaften in Erinnerung geblieben ist, ist die "kognitive Dissonanz". Wikipedia versteht darunter einen als negativ empfundenen Gefühlszustand, der durch nicht miteinander vereinbaren Einstellungen entsteht. Praxisbeispiel: Wir haben gerade mal wieder viel zu viel Geld für ein Kleidungsstück ausgegeben und sind uns nicht sicher, ob das wirklich ein Schnäppchen war. Das geht vermutlich fast jedem so. Das neue Teil, was eigendlich Quell grenzenloser Freude sein sollte beginnt uns zu Quälen. Wir bereuen den Kauf. Und genau hier kommt unser Freund der Swing-Tag wieder ins Spiel. Gut gemacht kann er so was wie Lenors "Gutes Gewissen" sein (jüngere Leser mögen ihre Eltern in Sachen Lenor fragen). Erläutert er dem kognitiv gestressten Kunden haargenau, warum die Investition in das neue Kleidungsstück nicht nur eine gute, sondern sogar eine sehr sinnvolle war. Regelmäßige Leser meines Blocks merken schon, dass ich in wahrer Fan der kleinen Anhänger bin. Der abgebildete Swing-Tag hing an einem mit 59 €uro nicht gerade teuren Sweatshirt von Scotch & Soda und signalisiert ungemeine Detailverliebtheit sowie Qualitätstreben des Herstellers und gab mir das gute Gefühl mein Geld richtig angelegt zu haben.

Weiterblätterverhindereranzeigen

Bin gerade im "The Essentialist"-Blog über die neue Lee-Kampagne gestolpert. Klasse Motive, die dem geneigten und überraschten Leser sicher davon abhalten einfach weiter zu blättern. Auf dem ersten Blick typische Modefotografie, auf dem zweiten im besten Sinne des Wortes merk-würdig. Einziger Wehrmutstropfen: Die sicherlich ungewöhnliche Bildidee hat leider nichts mit der Aussage der Marke zu tun, oder? Also doch nur Effekthascherei? Die anderen Motive der Kampagne gibt es hier.