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Montag, 31. Januar 2011

Krokotäschchen als grüne Alternative zu Bio-Baumwoll-T-Shirts!


Ökologisch einwandfrei: Der schicke Mantel mit Biberfell von Maison Martin Margiela (Foto: moreintelligentlife.com).

Irgendwie ist hier im Blog auch Grüne Woche. Selektive Wahrnehmung oder mein Unterbewusstsein scheinen mich momentan besonders aufnahmefähig für grüne Mode-Themen zu machen.

The Economist schreibt in seinem (übrigens verdammt gut gemachten) "More Intelligent Life"-Online Magazin (auch als iPad-App zu haben!) nun auch über "Sustainable Fashion" und kommt zu dem eigentlich unerhörten Schluss, dass Pelzmäntel und Krokotaschen grüner sind als manches Öko-Baumwoll-T-Shirt aus dem Fair-Trade-Shop. Betrachtet man nämlich die komplette Wertschöpfungskette von Mode (Anbau/Aufzucht, Ernte, Verarbeitung, Transport und Vertrieb), steht manches T-Shirt aus Organic Cotton einem Diesel ohne Rußpartikelfilter in nichts nach. Denn was die umweltbewußte Öko-Fashionista nicht weiß oder wissen will ist, dass der Anbau von Organic Cotton Unmengen an Wasser verbraucht, für neue Anbauflächen wertvoller Waldbestand abgeholzt werden muss und für die Weiterverarbeitung des natürlichen, nachwachsenden Rohstoffs häufig Unmengen an bösen Chemikalien eingesetzt werden.


Beerenfarbige Öko-Clutch von Asprey aus Farm-Alligator für "umweltfreundliche" 4.500 € (Foto: moreintelligentlife.com).

Als nachhaltige Alternative empfiehlt "More Intelligent Life" Krokodilleder und Biberfell aus amerikanischen Farmen oder Vicuna-Fell, einer in den Anden lebenden Kamelart. Zwar ein wenig teurer, als besagtes Öko-T-Shirt, aber mit Öko-Gewissensgarantie. Schade nur, dass das nötige Kleingeld für ökologisch-einwandfreie Mode nicht bei allen ein nachwachsender Rohstoff ist.

Den wirklich interessanten Artikel gibt es (hier).


Freitag, 28. Januar 2011

H&M recycelt Lanvin-Abfall


Einige Teile aus der Lanvin-Recycel-Kollektion von H&M.

Passend zu meinem Post von gestern über Ökomode, dieser Post bei meinen Kollegen von profashionals (hier) über die grüne Ausrichtung von H&M. Demnach verwendet Hennes & Mauritz Stoffreste aus der Lanvin-Produktion für ein achtteiliges H&M-Sonderprogramm, dass man in Deutschland allerdings wohl nur in Hamburg kaufen können wird.


Donnerstag, 27. Januar 2011

Ökomode macht Kohle


Ökomode stark im Kommen (Quelle: www.miniblue.com).

Die Bekleidungskette C&A verkaufte 2009, nach eigenen Angaben bereits 18 Millionen Kleidungstücke aus zertifizierter Biobaumwolle und ist damit, nach eigener Aussage, Europas führender Textilfilialist für dieses Material. Und H & M will den Anteil der Bio-Baumwolle bis 2013 um jährlich 50 Prozent erhöhen.

Ökomode ist längst kein Nischenprodukt mehr für Jutetüten-tragende Atomkraftgegner, sondern scheint, befreit von Öko-Muff und spaßloser Müsli-Aura, die gleiche positive Entwicklung zu nehmen, wie Bio-Lebensmittel. Vielleicht wird ökologisch-einwandfreie Mode sogar schon bald zur Commodity, zur modischen Selbstverständlichkeit, über man die man gar kein Wort mehr verliert.

Wer auf der Fashion Week war, konnte die wachsende Zahl der so genannten Öko-Mode-Labels kaum noch übersehen. Mit Summer Rayne Oakes (hier) gibt es nun sogar das "erste Ökomodel der Welt". Die grüne "Paris Hilton" konnte man, zusammen mit Schirmherrin Renate Künast (hier), auf der Berliner Ökomesse "TheKey.to" (hier) bewundern. Im mondänen Adlon (hier) hatte man bzw. Magdalena Schaffrin (hier) sogar einen "Green Showroom" (hier) eingerichtet, wo nachhaltig orientierte High-Fashion- und Accessoires-Labels ihre Kollektionen zeigten.


"Green Showroom"-Macherin Magdalena Schaffrin im Interview mit Die Zeit.

Einer der weltweit führenden Anbieter von private Label-Konfektion, die Israelische BAGIR Group (hier), beliefert Großabnehmer, wie Brooks Brothers oder Marks & Spencers längst mit schicken Anzügen aus recycelten PET-Flaschen, die sich auch noch umweltfreundlich in der Maschine waschen lassen.

Längst gibt es auf "grüne" Marken spezialisierte Werbe- und PR-Agenturen, wie z.B. die Münchener PR-Agentur greenside (hier), die auch um die Gefahren so genannten "Greenwashings" (hier) für die Glaubwürdigkeit von Öko-Mode-Marken wissen.

Bleibt spannend, zu beobachten, wie die modebegeisterten Kunden auf das wachsende Angebot CO2-Fußabdruck-optimerter Mode reagieren, denn Mode befriedigt ja doch eher Eitel- und Äusserlichkeit als die Suche nach inneren Werten.

Frühere Posts über Ökomode (hier), (hier), (hier), (hier), (hier) und (hier)