Samstag, 25. Juli 2009

Fashion Victims


Fashion Victims von Michael Roberts

Michael Roberts "Gehässigte Auflistung der modischen Unfälle, von A bis Z", so der Untertitel des Bandes, soll allen Fashion Victims und sonstigen Sklaven der Modeindustrie dabei helfen, zu reflektieren und wieder gesunden Abstand zu gewinnen. Abstand zu einer oft hysterischen, selbstverliebten Branche, die sich viel zu häufig zum Mittelpunkt der Welt deklariert und um Längen zu wichtig nimmt.

Das Buch ist eine Sammlung von 26 Gedichten, brillant kombiniert mit Illustrationen und Collagen. Alles aus der spitzen Feder des Fashion & Style Directors der Vanity Fair, ehemaligen Autor des New Yorker und langjährigen Mode-Insiders. Auf 112 Seiten giftet sich der Autor von A wie "Auctions" bis Z wie "Zips" durch die Absurditäten der Modewelt.


Eines der Gedichte unter der Rubrik "Bimbo" als Kostprobe:

"We go to Parties, cameras pop.
I look really good, he feels on top.
I wear Alaia, short and tight -
He says it helps his appetite.

On opening nights, it's never boring.
While he cuts deals, I stand adoring.
he calls me "Babe", I call him "Winner".
I'm always on his knee at dinner.
The flunkies bow, the waiters fawn -
They think I'm something big in porn.

He's buying Burbank - ain't life great?
(I love his choice of real estate.)
He told my agent I'll go far.
I'm thinking "Spielberg", Me - "the star!"

Das Buch gibt's bei Amazon zur Zeit für schlanke 14,99 € (hier). Nur noch drei auf Lager. Eine wirklich gute Investition!


Donnerstag, 23. Juli 2009

Wimmelbilder für Erwachsene


Solche Wimmelbilder hätte Ali Mitgutsch sicher auch gerne mal produziert. Ob der ehemalige Rock-Fotograf Tim Bret-Day in seiner Kindheit auch Mitgutschs Wimmelbilderbücher zu sehen bekam oder was ihn sonst so prägte, in seiner Jugend, ist nicht bekannt. Seine "sexsüchtige Persönlichkeit" (Zitat Rupert van den Broek) hat ihm aber nun ein Projekt beschert, von dem andere nur träumen können. Für Agent Provocateurs High-End-Kollektion "Soiree" durfte sich Bret-Day in bester Breugelscher Manier mal so richtig ausleben (Wikipedia über Piet Breugel).


Entstanden sind (mindestens) 4 orgiastische Wimmelbilder, auf denen es für Kunden und Fans des Britischen Dessous-Labels viel zu entdecken gibt. Mal wieder eine herausragende Arbeit, die perfekt zum Image der Marke passt und die Sehnsüchte der Zielgruppe versteht.

Bret-Days Spezialität sind herausfordernde, provozierende und häufig erotische Bildinszenierungen. Er arbeitete schon häufiger für Agent Provocateur und fotografierte unter anderem auch die vielbeachtete "Alice in Wonderland"-Kampagne.


Die Website von Agent Provocatuer (hier).

Mehr über den Fotografen Tim Bret-Day (hier).

Ein früherer Post zu Agent Provocateurs Sirenen-Kampagne (hier).


Bret-Day für Harvey Nichols


Mittwoch, 22. Juli 2009

PR vom roten Teppich

Die Beziehung von Promis und Mode ist, im Gegensatz zu den Motten und dem Licht, ja durchaus eine zweiseitige. Keine wichtige Fashion-Show ohne Promi-Defilee in den ersten Reihen. Zum Dank wird ein nicht ungewichtiger Teil der Glitzer-Gagen in Schuhe und Designer-Klamotten reinvestiert. Promis sind Stil-Ikonen und können Modetrends machen. Was die geliebten und heißverehrten Stars tragen, landet dann meist in den Einkaufstüten des gemeinen Volkes. Im Original oder als billige Kopie der Vertikalen.


Im Februar präsentierte die Schauspielerin Demi Moore ihren neuen Film "Happy Tears" auf der Berlinale. Anlässlich dieser Premiere trug sie ein silber besticktes Kleid der ESCADA Herbst/Winter Kollektion 2009.


Die Schauspielerin Katie Holmes begleitete ihren Mann Tom Cruise im Januar 2009 zu den Premien seines aktuellen Films "Operation Walküre" in Berlin und London. Zu beiden Events strahlte sie in Kleidern der ESCADA Pre-Fall Kollektion.


ESCADA freut sich, dass Christy Turlington anlässlich der Metropolitan Museum’s Costume Institute Gala am 5. Mai 2008 in New York eine atemberaubende ESCADA Couture Robe aus der Herbst/Winter Kollektion 2008 getragen hat.

Ed Hardy Designer Christian Audigier soll seine Marke ja nur deswegen hipp bekommen haben, weil er seine Glam-Shirts konsequent an viele Prominente verschickt hat. Madonna hat's gefallen, die Paparazzi hielten drauf und schon war das Sprungbrett für den internationalen Hype gebaut.

Dass auch Promis durchaus geizig sind beziehungsweise von deren Gagen gar nicht so viel übrig bleibt, dass es für die teuren Roben reichen würde, machen sich gerade die großen Couturiers zu Nutze. Wer von einer Gala zu nächsten jetsettet will nicht noch einmal mit dem selben Outfit auf dem roten Teppich erwischt werden und für die Altkleidersammlung sind die Teile zu schade.

Da kommen die nicht ganz selbstlosen Hilfsangebote der großen Marken gerade recht. So leistet sich zum Beispiel ESCADA im Headquarter bei München eine eigenes Celebrity Dressing Department, das A-Promis in der ganzen Welt mit den neuesten Roben der kommenden Kollektionen ausstattet. Kostenlos natürlich! Geleitet wir die Abteilung von einer Celebrity Dresserin (besser: "Celeb-Dresser") deren wichtigstes Kapital die Kontaktdaten internationaler Film- und Fernsehstars sind und deren geldsparende Nummer wohl in vielen Promi-Handys fest gespeichert ist. In einem eigenen V.I.P.-Atelier wird abgesteckt und umgenäht damit Frau im Blitzlichtgewitter der Glamour-Presse eine wirklich gute Figur machen kann. Belohnt dieser enorme Aufwand mit unzähligen Veröffentlichungen in der Glamour-Presse, die dann häufig sogar nicht über den Star, sondern auch über sein Kleid schreiben.

Muss man den Top-Model, Stars und Sternchen für Werbeaufnahmen einen Haufen Geld für Fotos und Nutzungsrechte zahlen, laufen die nun freiwillig kostenlos Reklame und werben noch glaubwürdiger als in den Anzeigen für ihren Designer. Win-Win.


ESCADA-Kampagne HW2009

Auch in der klassischen Anzeigenwerbung setzt ESCADA seit Jahren auf Promis; vor und hinter der Kamera. Die aktuelle Kampagne zeigt Eva Herzigovina, abgelichtet von Star-Fotograf Peter Lindbergh im Lapidarium, Berlin. Die Produktion beweist leider auch, dass der Einsatz von Promis verbunden mit einem hohen Budget nicht immer zu spannenden Resultaten führt.

Die Idee, Promis zur Absatzförderung von Luxus-Marken einzusetzen ist übrigens schon uralt. So soll schon Charles Worth, der als "Erfinder" der Pariser Haut Couture gilt, im neunzehnten Jahrhundert den Nutzen von Prominenten für die Vermarktung seiner Textilien erkannt haben. La Maison Worth identifizierte die High Society Lady Prinzessin von Metternich als wichtiges Vorbild der damaligen höfischen Mode. Die Prinzessin war die Frau des österreichischen Botschafters und persönliche Freundin von Napoleons Frau Kaiserin Eugenie. Worths Rechnung ging auf und La Maison Worth wurde zum wohl damals einflussreichsten Modehaus der Welt.

Der Einsatz von Promis in der Vermarktung von Mode- und Lifestyle-Marken hat wohl in den letzten Jahren weiter zugenommen. Quellen zitieren Research, nachdem sich die Werbung mit Prominenten in den letzten 10 Jahre verdoppelt hat. Das wird unter anderem vor allem zwei Gründe haben:

  1. Sind Foto-Models plötzlich selbst Promis geworden
  2. Lässt sich mit dem Einsatz von Promis relativ leicht und schnell Aufmerksamkeit für die Marke erzeugen.
  3. Promis können mit ihrem eigenen Image, das Image der Marken schneller ändern. als dies andere Marketingmaßnahmen könnten.
  4. Promis haben das Potenzial, über die reine Werbung hinaus, kostenlose PR-Berichte zu generieren.
Aber der Einsatz von Promis hat natürlich auch Kehrseiten:
  1. Promis sind unberechenbar. Ihr Lebenswandel lässt sich durch den Auftraggeber nicht beeinflussen. Allzu schnell können Promi und Image in den Keller rutschen, machen negative Schlagzeilen und ziehen den Auftraggeber mit.
  2. Promis sind Werbehuren. Kaum ein Promi lässt sich darauf ein, eine Marke exklusiv zu vertreten. Für je mehr Marken er wirbt, desto unglaubwürdiger wird er.


Im Dezember 2008 wurde in Offenburg der BAMBI verliehen. Maria Furtwängler, die Frau des Veranstalters Hubert Burda, erschien in einer eleganten und glamourösen Robe der ESCADA Sommer Kollektion 2009.


Der deutsche Filmpreis fand am 24. April 2009 im Rahmen einer feierlichen Gala in Berlin statt. Schauspielerin Anna Loos erschien in einer blassgrauen Seidenrobe von ESCADA. Sie hielt im Laufe der Verleihung eine Laudatio.

Der brandchannel zu "Luxury Brands & Celebrities (hier).

[Alle Fotos: ESCADA]



U-Bahn-Schuhe


Das Model "Piccadilly"


Die Originalbezüge der Piccadilly Line

Und zum vorläufigen Abschluss meiner Posts über Upcycling-Designer-Marken noch die in London beheimatete Lifestyle-Marke "Above + Below". Der Name nimmt Bezug auf die Ausgangsmaterialien der Produkte, nämlich Sitzbezüge der Londoner Busse und U-Bahnen. Zusammen mit Lederresten und recycelten Autobusreifen reinkarnieren diese zu stylische Trainers.

Besonders begehrenswert und modisch werden die Above + Below Produkte durch die original Retro-Stoffmuster, die zum Teil noch aus den 60er und 70er Jahren stammen. Und auch diese Produkte entsprechen der Sehnsucht nach Eco-Stories, kann der Träger doch immerhin erzählen, dass seine Schuhe im früheren Leben zum Beispiel auf der berühmten Piccadilly Line von Heathrow nach London City gefahren sind. Tue Gutes und sprich darüber.


Verpackung der Above + Below Produkte

Alle Above + Below-Produkte werden (wie die Produkte von Worn Again) "100% sweatshop-free" in Portugal hergestellt und stammen angeblich zu 100% aus britischem Sondermüll.

Weiter Posts über Upcycling-Marken (hier), (hier) und (hier).

Die Above + Below Website (hier)


Das zweite Leben von Flugzeugsitzen


Das Model Lydia beinhaltet Teile von original Virgin-Sitzbezügen, Sicherheitsgurten und Fahrradschläuchen.


Model Romero aus ausgedienten Sicherheitsgurten

Ist das nun einfach nur selektive Wahrnehmung oder ein echter Öko-Trend? Mit "Worn Again" stolpere ich gerade schon wieder über eine Marke, die in diesem Fall Airline-Schrott zu neuen, trendigen Produkten recycelt. Hatte in diesem Zusammenhang ja schon über Freitag (hier) und Zirkeltraining (hier) berichtet.


Die komplette Virgin-Kollektion

Worn Again kooperiert mit Virgin Atlantic und hilft Richard Bransons Kult-Airline, ihr ambitioniertes Öko-Ziel, deren Müll bis 2012 um die Hälfte zu reduzieren, schneller zu erreichen. Die Virgin Earth Challenge Website (hier).

Worn Again recycelt bzw. upcycelt Virgins ausgediente Sitzbezüge und Sicherheitsgurte zu mehr oder weniger schicken Taschen. Hergestellt werden die Produkte in kleinen familiären Handwerksbetrieben in Portugal. Jedes Worn Again-Produkt kommt mit einer detaillierten Materialliste. Da wird wohl mancher Vielflieger neidisch auf die Statusmeilen seiner neuen Tasche.


Herstellung der Taschen in einem Familienbetrieb in Portugal

Laut Website des Anbieters verarbeitet Worn Again auch Kaffeesäcke und abgelegte Feuerwehruniformen zu neuen Designer-Produkten.

Die Worn Again-Website (hier).

Die Worn Again-Produkte gehören damit in die Reihe von Öko-Nischen-Marken, mit deren Hilfe sich die Käufer in ihren Peer Groups profilieren können. Ähnlich wie Freitags LKW-Planen-Taschen und Zirkeltrainings Produkte kommen solche Produkte immer zusammen mit einer spannenden Geschichte, die weiter erzählt werden will und Gesprächsstoff für die nächste LOHAS-Party bieten. Trendhunter (hier) nennt diesen Öku-Sub-Trend "Eco-Stories".


Dienstag, 21. Juli 2009

Kontakter-Killen


Und hier mal was für alle frustrierten Art - und Creative Directors, deren meist/immer geniale Ideen mal wieder durch inkompetente, feige und gleichgültige Kontakter/Berater nicht richtig verkauft und deren immenser Wert von nichtswissenden Kunden heillos unterschätzt wurde: "Shoot the Account Guy" (hier) ist ein simpler Ego-Shooter, bei dem das Moorhuhn durch die verschiedensten Pappen- und Bedenkenträger ersetzt wurde, die ihre Köpfe unvorsichtigerweise aus ihren "Cubicles" herausstecken, um von frustrierten Kreativen niedergestreckt zu werden.

Danke an "Ads of the World" (hier) für den Tipp!


Montag, 20. Juli 2009

Blood, Sweat and Tears receycelt


Die älteren Semester unter den Leserinnen und Lesern meines Blogs mögen sich noch erinnern: Kasten und Bock in der Schulturnhalle, der braune Lederbezug befleckt mit dem Angstschweiß von Generationen von müffelnden Schülern mit Turnbeuteln. Schweißtreibende und mehr oder weniger lehrreiche Erinnerungen an frühere Schulstunden der Leibesertüchtigung, in denen übermotivierte Sportlehrer versuchten, Kondition und Kraft ihrer Sprösslinge durch wiederholtes Überspringen und Beturnen von Kasten, Bock, Pferd und Turnmatte zu stärken. Letztere retteten so manchem das junge Leben. Ein Mülheimer Start-Up-Unternehmen nimmt sich nun dem Turnhallensondermüll an und recycelt die alten "Sportsfreunde" zu hippen Taschen.

"Taschen aus schön gebrauchten Sportgeräte-Leder & Turnmatten" so beschreibt "Turnvater" Bernd Dörr den Geschäftszweck seiner im Oktober 2007 gegründeten Firma. Und weiter in der herrlich getexteten Eigenwerbung: “Jedes Stück ist handgefertigt und einzigartig, extrem widerstandsfähig, trägt schweißtreibende und lehrreiche Erinnerungen in sich und ist nicht nur für Sport-Asse interessant."


Die neue Green Collection


RTL-Beitrag über Zirkeltraining

Die Kommunikationsmittel und die Website sind mit viel Liebe, Kreativität und einem Schuss Ironie gestaltet (Markus Kreykenbohm von der Engelsbrigade). Der beste Nährboden für Kultmarken.


Zirkeltraining Web-Katalog (hier)

Hätte die Marke übrigens auch durchaus im Rahmen meiner "Grünen Woche" (hier) vorstellen können. Zirkeltraining ist ein gutes Beispiel für umweltbewusste Produkte moderner Ausprägung. Ganz ohne Jute-Muff und Körnchenfresser-Hautgout. Ähnlich wie bei den Schweizer Brummi-Planen-Recyclern von Freitag (mein Post zu Freitag hier) waren Nachhaltigkeit und Umweltschutz sicher nicht das Motiv der Geschäftsidee, aber hilfreiches Beiwerk zum Erschließen moderner Zielgruppen.

Die Website von Zirkeltraining (hier).


Freitags Kunst-Taschen


Freitag Limited Art Edition.

Die mit Messenger-Taschen aus alten LKW-Planen berühmt und groß gewordene eidgenössische Marke Freitag macht nun mit einer limitierten Edition von Kunsttaschen von sich reden ("Limited Art Edition 2009"). Angeblich habe man alle großen Kunsthallen und Museen "angebettelt", um alte Werbebanner und PVC-Plakate zu bekommen, aus denen die Freitag-Designer dann neue Taschen machen konnten.

Verkaufstart der Freitag Limited Art Edition:
06.08.2009 TATE Modern, London
13.08.2009 MORI ART Museum, Tokio
20.08.2009 PALAZZO GRASSI, Venice
27.08.2009 MoCA, Los Angeles


Der klassische Messenger von Freitag

Die Aktion ist eine gelungene PR-Maßnahme, um mal wieder ein wenig Aufmerksamkeit auf die inzwischen schon in die Tage gekommene Marke zu ziehen. Irgendwie war ja auch der Hype, um die Plastiktaschen inzwischen raus. Produktdiversifizierungen in Richtung anderer Modelle über Laptop-Taschen, Portemonnaies bis hin zur Trucker-Sonnenbrille! verpufften auch irgendwann und die Design-gläubige Meute zog weite; Z.B. zum deutschen Kult-Täschner "Zirkeltraining" (Website hier). Mehr über Zirkeltraining in meinem Post (hier).

Die Website von Freitag (hier).

Auch Freitag ist ein gutes Beispiel für "Grüne" Marken, die neben den primären Markenwerten, wie Design und Kultfaktor auch noch klassischen LOHAS-Werte, wie Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeitsdenke bedienen.

Mehr über "grüne" Marken in meinem Blog (hier), (hier) und auch (hier).


Viel hilft viel?


Und schon wieder D&G. Diesmal mussten sich keine geringeren als Star-Models Claudia Schiffer, Eva Herzigova, Naomi Campbell, Fernando Fernandes, Noah Millsand und Tyson Ballou nackt in eine Anzeige für die Parfum-Serie "Anthology" quetschen. Gut, dass Models immer so schlank sind! Irgendwie hat man das Gefühl, dass Mario Testino sein Model-Budget für dieses Jahr noch schnell ausgeben musste. Und, gar nicht auszudenken, wie es hinterher im Studio geduftet haben muss, wenn jedes Star-Model seinen persönlichen Anthology-Lieblingsduft aufgelegt hatte.

Irgendwie erinnert mich das Foto an die Plakate, die früher in den Sonnenstudios (Neudeutsch: Prollgrills) über die verschiedenen Hauttypen aufklärten.


News für Augenmenschen


Aktuelle Newsmap vom 20.07.2009

Für alle eher rechtshirnigen Nachrichten-Junkies (und davon hat es gerade in Modewelt eine Menge) gibt es mit Newsmap nun endlich eine neue, visuell anspruchsvolle Form der Nachrichtenaufbereitung.

Newsmap nutz den Google News Aggregator und gibt den gesammelten Daten ein optisch ansprechendes Layout. Dabei werden Nachrichten, die verhältnismäßig häufig gebracht werden, größer dargestellt. Thematisch zusammenhängende Nachrichten werden auch benachbart dargestellt.

Wie das von einem Marcos Weskamp entwickelte Tool funktioniert kann man (hier) nachlesen.

Die Newsmap für Deutschland gibt es (hier).

Ein ähnliches spannendes Tool, den Wissensvernetzer Eyeplorer hatte ich (hier) schon vorgestellt.


Love is in the Hair - evo


Foto: evo (r) Range

Ich bin durchaus jemand, der sich von schönen Bildern faszinieren lässt, aber meine wahre Liebe gilt der Magie der Buchstaben und Worte.


Der klassische Approach

Wo die meisten Beauty- und Haircare-Marken versuchen, ihre Produkte mit immer überladenerem Packungsdesign und pseudowissenschaftlichen Zutaten zu verkaufen und uns weiß machen wollen, dass schöne, erfolgreiche und prominente Menschen ihre Haare mit 2,99-Supermarkt-Produkten pflegen, geht die neue Haircare-Marke "evo" einen ganz anderen Weg.

Fantasievolle, meist witzig-kreative Produktnamen, stark reduzierte, aber durchaus designige Packungsgestaltung und kreativ-absurde Produktversprechen mit durchaus literarischer Qualität. Das alles gewürzt mit einem guten Schuss Ironie. evo nimmt sich selbst und vor allem das Marktsegment auf die Schippe und schafft so Sympathie und Viralkraft.

Die Namen der Produkte wecken Neugier auf deren Zusammensetzung und Benefit: "Easy Tiger", "Box O'Bollox", "Gangsta Grip oder "Root Canal".


evo (r) Claim

Gekrönt wird das alles vom Slogan: “Saving ordinary humans from themselves.” Vielleicht sind wir alle doch noch nicht ganz verloren. Alles was wir brauchen ist evo.


Ein der wunderbar getexteten evo(R) -Flaschen


Die evo(R)-Garantie

Spaß macht auch die Website (hier). Modern und pur gestaltet (Ich liebe Helvetica!). Mit Gavin von Gavin, dem selbsternannten "Forscher, Stylisten, Lehrer und Vater von Kindern" und CEO der australischen Marke sowie der evo-Garantie: "... complete lack of miracle cures. no exotic dirt, roots or animal extracts will be flogged off in the name of a better way."

Mehr über evo auch in Zoe's blog (hier).


Eines der vielen philosophy:-Produkte

Einen ähnlichen Ansatz - leider nicht ganz so mutig und konsequent - verfolgt auch die brittische Hair- und Skincare-Marke "philosophy:" (hier).