Samstag, 27. Juni 2009

Dähmliches Rumgehopse für eine Preppy Ikone


Irgendwie schon traurig, wie man eine legendäre Marke so beschädigen kann. Im Grunde genommen bin ich ja ein großer Verfechter von Kampagnen-Ideen, die der Zielgruppe dabei helfen, einen bestimmten Look schnell und eindeutig einer bestimmten Marke zuordnen zu können. Nur sollte die Idee auch bitte schön aus der Marke bzw. der gewünschten Botschaft heraus entwickelt werden. Diese hier ist einfach nur aufgesetzt und Effekthascherei.


Und, mal ehrlich, wer möchte sich denn mit diesen dämlichen Model-Flummies identifizieren?


Seit einigen Jahren nun schon müssen die Lacoste Models dumm rum hopsen, um die Ware zu verkaufen.


Woher die "Pieds sur la Terre"-Idee stammt ist nachvollziehbar. Die Vorlage lieferte der Tennis Star persönlich, mit einem Foto seines legendären Returns in Wimbleton.

Dabei fand' ich es einen mutigen aber durchaus cleveren Schritt in den 90ern aus der Tennisbekleidungs- eine modische Lifestylemarke zu machen und die Marke sinnvoll zu dehnen.


Bedenklich finde ich es auch, dass man auch noch eine der markantesten Markenzeichen-Ikonen - das nun schon 75 Jahre alte grüne Krokodil mit der roten Zunge - verwässert, in dem man in der Mode-Kampagne fahrlässig mit dessen Farben spielt. Wohl ein Zugeständnis an den neuen Designer Christopher Lemaire. René Lacoste, genannt "Le Crocodile" würde sich wohl im Grabe umdrehen.


Da lobe ich mir doch Lacostes Engagement im Rahmen der internationalen CSR-Kampagne "Save your Logo". Das ist strategisch gedacht und geeignet, der Marke eine ganz neue Facette zu geben. Bravo!


Donnerstag, 25. Juni 2009

Strampler für die 924 Monate Alte


Brand Stretching der mutigen Art: Die neue Petit Bateau Kampagne zielt auf kreative Art auf die zahlungskräftigen Kunden jenseits des zarten Kindesalters. Für Mütter und Geschwister hielt der französische High-End-Anbieter ja schon länger die passenden Outfits bereit. Nun sind die Großeltern dran. Nicht selten die wichtigsten Sponsoren der lieben Kleinen. Hand aufs Herz, wer hat nicht schon die spendablen Großeltern mit in den Petit Bateau Shop geschleppt, wenn der kleine Schreihals mal wieder aus den alten Stramplern raus gewachsen war?


Die, wie ich finde, wirklich gut gemachte Kampagne stammt von der französischen Agentur BETC Euro RSCG, Fotograf war Benni Valsson.

Mehr Motive gibt es hier.


Notebook 1.0


Nur irgendwie logisch, dass man das legendäre Werzeug der Künstler und Literaten nicht mit einer Null-acht-fuffzehn-Kampagne an den Kreativen bringen kann. Mit der neuen Print-Kampagne ist dem italienischen Hersteller Modo&Modo aber ein echter Wurf gelungen.

Wobei ich die Idee stärker finde, als deren Umsetzung. Da hätte man sich sicher noch ein wenig Mühe geben können. Der geschulte AD achte nur auf den verkehrten Schlagschatten oben links am Deckel des aufgeklappten Buchs!


Welche Agentur für die Kampagne gelobt gehört konnte ich leider nicht herausfinden (Falls es jemand weiß, bitte im Kommentarfeld eintragen) aber als Urheber werden Nick Wilde (Art Direction und (erstaunlich bei der Textmenge!) Harry Truong (Text) genannt.


Die Marke Moleskine wurde Ende der 90er Jahre durch Modo&Modo wiederbelebt, nachdem die Produktion des wohl berühmtesten Notizbuchs der Welt aus dem in England sehr beliebten, schweren Baumwollstoff ("Moleskin" wie Maulwurfshaut) 10 Jahre zuvor mangels Nachfrage eingestellt wurde. Inzwischen bietet der Hersteller unter Marke eine weite Range von Notizbüchern und sonstiger Papierwaren an.


Bis zum ... im Dreck


Klasse Idee. Mutiges Motiv. In der Umsetzung ein paar Schwächen, aber trotzdem Kompliment an die Werber von Euro RSCG und deren Auftraggeber Aigle!

Auch der Claim "Die Wiedereinführung des Menschen in die Natur" ist gut gedacht, auch wenn die meisten Naturkautschuk-Lifestyle-Stiefel wohl auf der Kö, dem neuen Wall und der Maximilianstraße in edle Pfützen treten werden.

Gesehen in der aktuellen Textilwirtschaft vom 25.06.2009.


Mittwoch, 24. Juni 2009

Ja ist denn hier Sendepause?


Irgendwie ist grad' nicht spannendes los, in der Welt des Modemarketings. Aber, wird scho wieder.


Einfach göttlich hingehaucht


Auf den zweiten Blick vielleicht gar nicht so besonders, aber beim Blättern ein Stopper: Die neue Anzeige für die Max Mara Kollektion Herbst/Winter 2009. Auch nur ein Model in Klamotte, aber meisterlich in der Bild- und Farbkomposition. Also wenn schon ohne kreative Idee, dann doch wenigtens handwerklich perfekt.

Bei meiner kurzen Recherche über das römische Mode Label fand ich die interessante Nachricht, dass die ehemalige Kaiserin des Iran, Farah Diba, in einem Mantel von Max Mara aus Persien floh. Gute Wahl!