Donnerstag, 23. Juni 2011

Der Teufel trägt Zara


Shooting für Jutebeutel von wemakethecake (Foto: wemakethecake).

In den Wirtschaftsteil der Welt hat es ein kleines Label aus der Nähe von Deutschlands Fashion-Outback Burgdorf bei Hannover geschafft. Womit? Mit Recht und mit Designer-Jutebeuteln.

Unter der Marke "wemakethecake" produzieren die beiden Schülerinnen Hanna Janzen und Inga Stichling Jutebeutel mit coolen Sprüchen. Schon die Kombination klingt nach Mut. Jutebeutel, der Antichrist der Modebranche, als Basis von Designer-Assesoires; darauf muss man erstmal kommen. Obwohl, sahen wir nicht Herrn Lagerfeld im letzten Herbst mit seinem "Karl Who?"-Beutel in Paris? Mein Post von damals (hier). Sei's d'rum! Einer guten Idee ist's egal, wer sie wann vom wem klaut.

Bis heute sind alle wemakethecake-Taschen handgemalt und damit quasi Unikate. Neben dem Start-Motiv "George, Gina und deine Mudder", eine Anspielung auf die offensichtlich unvermeidbaren "George, Gina und Lucy"-Taschen, sind inzwischen über 20 verschiedene Motive erhältlich, neben Caps, Stickern und T-Shirts.

Ein Klick in den Onlineshop der beiden Jutekünstlerinnen lohnt (hier).


Designer-Jutebeutel mit coolen Sprüchen in Handarbeit (Foto: wemakethecake).


Mittwoch, 22. Juni 2011

Banana Republic bringt "MadMen"-Kollektion


In Anlehnung an die Erfolgsserie über US-amerikanische Nachkriegswerber bringt GAP-Tochter Banana Republic eine von der Serie inspirierte Kollektion auf den Markt. Mehr dazu in der NYT: Banana Republic to Offer ‘Mad Men’ Fashions - NYTimes.com


Dienstag, 21. Juni 2011

W&V: Versace entwirft für H&M

W&V: Versace entwirft für H&M

Ralph Lauren: Vom Polo- zum Prolo-Shirt

Es gibt Momente, da muss das Outfit einfach Stimmen: Mexikos Drogenbosse tragen Ralph Lauren (Foto: 2011 AP/Alexandre Meneghini).
Dass sich begehrte Labels ihre Kunden leider nicht aussuchen können, darüber hatte ich ja schon Anfang des Monats gepostet (hier).
Jetzt haben wohl Mexikos Drogenbosse das Label mit dem Polospieler für sich entdeckt und – noch schlimmer – zeigen sich PR-trächtig und stilbewusst auf Verhaftungsfotos, die durch die Weltpresse gehen.
Nun hat Designer Ralph Lauren im Prinzip sicher nichts dagegen, Promis in seinen Designer-Klamotten in der Presse zu sehen, aber Drogenbosse gehören sicher nicht zu seiner PR-Strategie. Dazu kommt, dass deren Anhänger sich die Luxus-Poloshirts im Original gar nicht leisten können und deswegen auf massenhaft angebotene Fake-Ware ausweichen. Laut Financial Times (hier) heißen die üppig bedruckten Polos in Südamerika bereits "Narco Polos" (abgeleitet aus dem spanischen Wort "Narcotráfico" für Drogenhändler). So soll das Modell "J.J." besonders beliebt sein.
Das RL-Shirt, das Gangsterboss José Jorge Balderas bei seiner Verhaftung trug, nachdem er dem paraguayischen Fußballnationalspieler Salvador Cabana in den Kopf geschossen hatte.

Zalando verkauft über stationären Handel

1st-blue - Das FachMagazin : Zalando verkauft über stationären Handel

Nike motiviert jugendliche Jogger mit GPS-Graffiti


Nike verbindet geschickt Social-Media mit Outdoor-Aktivitäten in seiner "Take Mokum"-Promotion (Foto: Nike).

Wie motiviert man niederländische Teenager, die sich lieber in Clubs und virtuell im Internet bewegen, dazu, wieder mehr und häufiger zu Joggen? Nike beauftragte die Amsterdamer Agentur Boodoggle (hier) eine Social-Media-Promotion entwickeln, die auf geschickte Weise Online- und echte Welt miteinander verknüpft und Spaß am gemeinsamen Joggen machte. Nikes "Take Mokum Grafitti Challenge"-Promotion (Mokum ist ein Stadtteil von Amsterdam) nutze Facebook und die eigene Nike+ Running App, um Social-Media-Stubenhocker zu motivieren, die Jogging-Schuhe aus dem Schrank zu holen und ihre Freunde herauszufordern. Dabei sollten durch geschickte Wahl der Laufstrecke Graffiti-ähnliche Muster per GPS-Tracking auf den Stadtplan gezeichnet werden. Wie die Aktion genau funktionierte, zeigt der Film (weiter unten).

Die Aktion soll in 6 Wochen über 9.000 neue Jogger in der Zielgruppe generiert haben, die insgesamt 1.268 Nike+-gemessene Kilometer gelaufen sind. Inzwischen wurde die Aktion wohl auch in Antwerpen umgesetzt.


Der Film erklärt, wie die Nike "Take Mokum"-Social-Media-Promotion im Detail funktioniert hat.

Mehr über die Aktion (hier)


Montag, 20. Juni 2011

Diesel-App bringt Facebook zurück ins Büro


Diesels neue "Excellbook"-App tarnt Facebook-Feed als Excel-Tabelle.

"Smart earns money facebooking" mit diesem provokativen Aufruf an alle Facebook-Abhängigen Großraumbüroarbeiter wirbt das Denim-Label Diesel für seine neueste "Excellbook"-App. Wie das US-Werbfachblatt Adweek (hier) berichtet, kreiert die Diesel-App ein Interface mit deren Hilfe man seinen Facebook-Feed auf dem Büro-PC als langweilige Excel-Tabelle tarnen kann. So können smarte Bürohengste unbemerkt den ganzen lieben langen Tag Facebooken, ohne erwischt zu werden.

Die App ist Teil der "Be Stupid at Work"-Kampagne


Mit diesem YouTube-Commercial bewirbt Diesel seine neue "Excellbook"-App.

Die Excellbook-App für PC und Mac gibt’s (hier).


Kundenmitbestimmung 2.0

Crowdsourcing.jpg

Crowd Sourcing wird immer beliebter, auch in der Fashion-Industrie (Foto: LEGO).

Unter der Headline "How Social Shopping Is Changing Fashion Production" schreibt Lauren Intvik von Mashable über die neuen Möglichkeiten, Modekunden teilhaben zu lassen, an der Entscheidung, welche Modelle letztlich in den Handel gelangen und sogar über das Design mitzuentscheiden.

Accessoire-Designerin Rebecca Minkoff und Burberry Chief Creative Officer Christopher Bailey werden zitiert und haben gute Erfahrungen mit der frühen Einbindung potenzieller Kunden in den Auswahl- und Designprozess gemacht.

Social Media hat die interaktive Einbindung von Kunden in Design und Kollektionszusammenstellung letztlich deutlich vereinfacht. "Social Shopping", Crowd Creation" oder "Crowd Sourcing", wie Marketing-Profis diese neuen Involvement-Techniken auch nennen, also Marketing-Konzepte bei denen die aktive Beteiligung der Kunden und die persönliche Beziehung sowie die Kommunikation der Kunden untereinander im Vordergrund stehen, sind nicht nur in der Modeindustrie auf dem Vormarsch. Vorteile sind unter anderem:

  • ein deutlich höheres Involvement potenzieller Kunden
  • eine höhere Kollektionssicherheit
  • kostenloses Empfehlungsmarketing
  • Feedback über die Präferenzen der Zielgruppe
  • Umgehung und/oder Überzeugung von konservativen und übervorsichtigen Einkaufsentscheidern im Handel

Allerdings kann und soll Social Shopping die originäre und kreative Leistung der Designer nicht ersetzen. Nur sie sind letztlich in der Lage, ein Fashion-Label visionär und stringent in die Zukunft zu führen.

Der Original-Beitrag bei Mashable (hier.)
Ältere Posts über Crowd Sourcing bei (B)Advertising With Style (hier).