265 Tonnen arktisches Eis für Chanel-Show (Foto: Wallpaper)
Dass sich die durchschnittliche Chanel-Couture-Kundin herzlich wenig Gedanken, um die globale Erderwärmung macht, verwundert niemanden. Dass sich immer wieder auch Mode-Labels mit Greenwashing hervortun, ist auch hinlänglich bekannt. Dass sich ein gebildeter Mann, wie Karl Lagerfeld aber zu öffentlichen Äusserungen wie "Have you felt any warming this winter?" oder "Maybe that's all nonsense, who knows." hinreißen lässt, wohl eher traurig.
Kurze Zusammenfassung der Show auf YouTube
So zumindest zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters anlässlich der letzten Chanel-Fashion-Show, für die Lagerfeld einen wohl mehr als 265 Tonnen schweren Eisberg in den Pariser Grand Palais hat liefern lassen, um die nächste Winterkollektion adäquat und pressegerecht zu präsentieren. Immerhin soll die Kollektion wenigstens mit Kunstpelzen ausgekommen sein. "There wasn't any real fur, it's all fake. The word 'synthetic' is horrible, fake fur used to be hideous but there's been enormous progress," so Lagerfeld im Interview.
Lagerfeld outet sich als Okö-Skeptiker (Foto: REUTERS/Benoit Tessier)
Es ist nicht das erste Mal, dass Lagerfeld Umwelthemen für seine Shows ge(miss)braucht. Wurde die Frühjahrskollektion im letzten Jahr rund um eine künstlich errichtete Scheune präsentiert. Fotos bei Fabsugar (hier). Auch änlässlich dieser Show fütterte Lagerfeld die hungrige Presse mit der provokanten Aussage, dass Umweltaktivisten sicher einen Punkt hätten, aber lernen sollten, sich besser anzuziehen.
Bei Null Grad mussten die Gäste der Show ausharren (Foto: REUTERS/Benoit Tessier
Der riesige Eisberg kam wohl aus Nordschweden per Schiff und wurde bereits auf der Fahrt von 35 Bildhauern aus der ganzen Welt zu einer fast 10 Meter hohen Eislandschaft verwandelt. Chanels Gäste mussten sich warm anziehen, denn, um die Eiskunstlandschaft bis zur Show erhalten zu können wurde das Grand Palais auf Null Grad herunter gekühlt.
Die Reuters-Meldung im Original (hier).
Und die nächste Eiszeit kommt doch. Auch wenn er noch so viele Eisberge da wegholt. Das weiss man doch nicht erst seit ClimateGate.
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