Mittwoch, 29. September 2010

1st-blue - Informative Ressource für Mode-Profis


1st-blue ist das interaktive Informations-, Service- und Kommunikationsangebot des First Blue Verlages im Internet (Foto: Screenshot).

"1st-blue" ist ein gut gemachtes deutschsprachiges Online Modemagazin mit Schwerpunkt auf B2B-Themen rund um das Designen, Produzieren und Vermarkten von Mode und Modemarken. Laut Eigenwerbung ist: "1st-blue: das schnellste Info-Portal für Fashion, Style & Urban Culture".

Interessant für die Profis ist der s.g. Business Club, quasi eine VIP-Area für Mode-Marketers, die sich allerdings um Zutritt bewerben müssen.

(Hier) geht's zur Website.


BHs, die Leben retten


Der Emergency Bra hebt nicht nur die weibliche Brust, sondern möglicherweise auch die Lebenserwartung der Trägerin.

Dass Frauen im allgemeinen eine längere Lebenserwartung haben ist ja nichts neues. Nun will eine Medizinerin auf ungewöhnlich kreativem Weg dafür sorgen, dass das selbst im Katastrophenfall so bleibt. Feuer, Explosionen und sogar Bio-Attacken lassen sich möglicherweise überstehen, falls Frau den richtigen BH trägt.

Der rote Emergency Bra lässt sich nämlich blitzschnell zur Atemschutzmaske umfunktionieren. Und weil Frau meistens zwei Brüste hat, ist auch für das Überleben der männlichen Begleitung gesorgt. Aber Achtung Männer! Falls demnächst ein weibliches Geschöpf in eurer Gegenwart den BH auszieht, mag sich eine Naturkatastrophe abzeichnen.

Dass der Phantasie rund um die weibliche Unterwäsche kaum Grenzen gesetzt sind zeigt unter anderem die Show zum Nachwuchsdesigner-Wettbewerb rund um die Zukunft der Dessous, die Triumph kürzlich in London präsentierte (hier). Triumph scheint überhaupt en großes Herz für skurile Erfindungen rund um die Unterwäsche zu haben. Präsentierte man doch im letzten Sommer der staunenden Junggesellinnenwelt den (wohl nicht ganz ernst gemeinten) "Mariage Hunting Bra" (hier).

Der komplette Post bei Welt Online (hier).


Dienstag, 28. September 2010

Greenside macht PR für grüne Fashion- und Lifestyle-Marken

Kai Schmid, einer der beiden Inhaber und Gründer von Greenside (Foto: Diana Bartl für Monte).

Interaktive "Plakate" erkennen Betrachter

Der CNN-Beitrag auf YouTube.

NEC stellt laut CNN interaktive Werbemonitore mit Echtzeit-Gesichtserkennung in Tokio vor. Mit Hilfe dieser Technologie ist man in der Lage die Werbebotschaften individuell auf den jeweiligen Betrachter abzustimmen. Dabei kann das System wohl nicht nur das Geschlecht des Betrachters, sondern auch sein ungefähres Alter bestimmen und in Bruchteilen einer Sekunde das passende Werbemotiv ausliefern. So bekommt jeder die Werbung, die er verdient.

Während die einen "Big-Brother-Is-Watching-You"-Phobien entwickeln loben die anderen die steigende Relevanz der Werbebotschaft für die jeweilige Zielperson.

Interessantes Detail: Die Software ist zusätzlich in der Lage, zu analysieren, wie lange und sogar in welcher Stimmung die Werbebotschaft betrachtet wird.

Donnerstag, 23. September 2010

Sind Promis gut für's Modemarketing?


Das Tiger-Woods-Gate für Nike zeigt die Kehrseite der Promi-Medaille im Marketing (Illustrator unbekannt).

Allen Modemarketers, die (mal wieder) darüber nachdenken, ihre Marke von einem Prominenten präsentieren zu lassen, sei dieser Post des US-Marketing-Fachtitels AdvertisingAge ans Herz gelegt (hier).

Der Author kommt zu dem Schluss, dass der Einsatz von Promis gerade in Zeiten der Social Media mehr Chancen als Risiken bieten, sofern richtig genutzt. Dabei müssen es gar nicht immer die A-Promis mit häufig überzogenen Honorarvorstellungen sein. Mit Bedacht und Kreativität ausgewählt können selbst C-Promis eine gute Investition sein.

Neben dem unbestreitbaren Potenzial von Promi-Strategien, Marken schnell für neue Zielgruppen interessant und attraktiv zu machen weißt der Post aber auch auf die Kehrseite der VIP-Medaille hin. So gab es Kampagnen, die mehr für den Promi als für die Marke taten. Und viele Promis, die durch unvorhersehbares Verhalten erst ihre Fans und dann ihre Marke verrieten. Denken wir nun an Tiger Woods.

Die Modebranche hat ja ein sehr inniges Verhältnis zu Promis. Zum einen, weil viele Designer heute selbst Promi-Status erlangt haben, zum zweiten, weil kein Promi ohne Mode auskommt und zum dritten, weil Modewerbung offenbar nicht ohne Promis auskommt.

Der (B)Advertiser pflegt ja immer zu sagen "Haste keine Idee, nimm 'nen Promi" und prangert die vermehrte Ideenlosigkeit der Modewerber an.

Was ist eure Erfahrung/Meinung zum Promi-Faktor im Marketing? Rausgeschmissenes Werbegeld, sinnvolle Investition oder gar Selbstbefriedigung der Vorstandsetagen?


Abercrombie & Fitch bald in Deutschlands selbsternannten Modehauptstadt?


Kurz vor der Eröffnung des A&F Shops auf der New Yorker 5th Avenue (Foto: Steve Hall).

Wie das Handelsblatt (auf Seite 24 heute) berichtet, plant die US-Modemarke Abercrombie & Fitch nun doch nach Deutschland zu expandieren. Warum die angesagte Preppy- und Yupie-Marke aber ausgerechnet in Düsseldorf seinen ersten Flagship-Store eröffnen will, lässt sich schwer nachvollziehen. Die Stadt der Show-Off-Porschebrillen- und Pelzmäntelchen-Träger und -Innen wäre doch eher ein Ziel für Ed Hardy oder La Martina.

Aber so schnell schießen die New Yorker Lifestyle-Marketer ja bekanntlich nicht. Gerüchte um A&F Stores in Deutschland gab es ja schon viele. So war ja auch schon mal die Münchener Maximilianstraße im Gespräch. Wie das Fachblatt Textilwirtschaft wissen will, soll der Laden im November 2011 auf der Königsallee 17 (wo denn auch sonst?) aufsperren und allein der Umbau soll 25 Millionen Euro verschlingen.

Der Düsseldorfer Laden würde dann die fünfte internationale Filiale von A&F sein.

Wie derhandel.de berichtet, war "Die Abercrombie & Fitch-Gruppe (...) im Dezember 2009 unter großem Aufsehen mit einem ersten Laden seiner Marke Hollister im Frankfurter Einkaufszentrum MyZeil gestartet. Immer noch müssen die Kunden dort Schlange stehen, um in den 600 Quadratmeter großen Laden zu kommen. Laut Textilwirtschaft soll die Produktivität dort bei über 25.000 Euro pro Quadratmeter liegen." Deswegen "... wird die Expansion von Hollister in Deutschland stark forciert. Bis Ende des Jahres eröffnen weitere Läden im Centro in Oberhausen (Oktober), im Elbe-Einkaufszentrum in Hamburg (November) und in der Rhein-Galerie in Ludwigshafen (Dezember). Für 2011 stehen bereits unter anderem Standorte in Köln (Rhein-Center), Neuss (Rheinpark-Center), Dresden (Altmarkt-Galerie) und Dortmund (Thier-Galerie) fest.", so derhandel.de weiter.

Die TextilWirtschaft über A&F: "Abercrombie & Fitch hat seine Wurzeln in einem kleinen
Camping-Laden, der 1892 von David Abercrombie am East River im
südlichen Manhattan eröffnet wurde. 1904 stieg der Rechtsanwalt Ezra Fitch mit ein. In den 60er Jahren bricht der Erfolg ab. 1988 wird A&F für 47 Mio. Dollar vom US-Konzern The Limited (u.a. Victoria´s
Secret) gekauft. Als ein Glücksfall gilt die Berufung von Mike
Jeffries. Der heute 65-Jährige hat die Gruppe seit 1992 zum Erfolg
geführt. Seit 1996 ist A&F an der New Yorker Börse notiert. Seit 2008
allerdings kriselt es. Im vergangenen Geschäftsjahr ist das
Unternehmen nur knapp an der Verlustzone vorbeigestreift."

Wie vielen ehemals angesagten Lifestyle-Marken ist es A&F im Heimatmarkt nicht gelungen aus der Mainstream-Falle zu entkommen. Die einst den trendsetzenden Studenten mit Californian Lifestyle vorbehaltene Marke ist in den USA bereist in der Unterschicht angekommen (das Ed-Hardy-Syndrom). In Europa hat sich die Marke durch künstliche Verknappung ihre Begehrlichkeit noch erhalten.

Die A&F Website (hier).


Mittwoch, 22. September 2010

Gucci - Old Fashion wieder in Mode


Guccis Creative Director Frida Giannini, zusammen mit Naomi Campbell (Foto: Getty Images).

Gucci besinnt sich auf seine "Dolce Vita"-Zeiten und folgt damit einem Trend zu den Wurzeln von Lifestyle-Marken und dem Wunsch der Lifestyle-Kunden nach mehr Authentizität und Nachhaltigkeit. So berichtet das Wall Street Journal über die Rückkehr zu den Wurzeln des Trationsmodehaus Gucci unter der neuen Designerin Frida Giannini. Besonders in krisengeschüttelten Zeiten geben sich Kunden wieder konservativ und suchen nach Halt in der Geschichte großer Fashion- und Lifestyle-Marken. "Heritage" wird verstärkt zum Mehrwert von Marken. Ganz egal, ob die Marke ein historisches "Erbe" hat oder so eines nur vorgaukelt.

Gucci wurde in den Zwanziger Jahren von Guccio Gucci in Florenz gegründet und begeisterte die Adligen, Reichen und Berühmten mit schicken Slippern und Handtaschen. Nach einem Durchhänger in den 80 Jahren gelang es mit der Hilfe Tom Fords die Marke in den Neunzigern wieder hipp und begehrenswert zu machen. Nun soll die Retro-besessene Designerin Giannini der Lifestyle-Marke wieder Nachhaltigkeit einhauchen.


Retro Design steigert die Umsätze in der Handtaschen-Sparte (Grafik: Gucci Group).

Anders als z.B. Louis Vuitton und Hermès gilt Gucci als Marke für so genannten Aspirationals, also Kunden, die sich mit dem Konsum von Lifestyle-Marken versuchen einen Lebensstil zu kaufen, der ihre Möglichkeiten eigentlich übersteigt. Gerade diese Zielgruppen waren besonders anfällig für die Rückschläge der Wirtschaftskrise und so litten solche Aspirational Brands auch am stärksten unter der Wirtschaftskrise.

Der ausführliche Artikel im Wall Street Journal (hier).


Mittwoch, 15. September 2010

Luxusprobleme bei Louis Vuitton


Luxuskäufer müssen sich beeilen. Foto AP.

Wie das Online-Magazin des Fokus berichtet schließt Louis Vuitton laut Wirtschaftsmagazin „Challenges“ seine Läden in Frankreich ab sofort eine Stunde früher. Und nicht etwa, weil sich der Personalaufwand am Abend nicht lohnt, sondern um zu verhindern, dass die Weihnachtseinkäufer vor halbleeren Regalen stehen. Denn obwohl die Produktion auf Hochtouren laufe, seien die Lagerbestände auf kritisch niedrigem Niveau. Deren Probleme müsste man haben.

Bereits im Juli hatte der Luxuskonzern LVMH einen Anstieg seiner Gewinne um 53% gegenüber dem Vorjahreszeitraum bekannt geben dürfen. Wieder ein Beweis, dass starke Luxusmarken, unbeirrt der wirtschaftlichen Flaute, gute Geschäfte machen können.


Dienstag, 14. September 2010

Wonderbra pusht Möpse in 3D


Die neuesten Wonderbra-Plakate gehen in die dritte Dimension (Foto: Wonderbra)

Welches Produkt eignet sich wohl besser für 3D-Kommunikation als der Push-Up-BH von Wonderbra. Nun können Passanten in der Nähe der Londoner Waterloo Station mit eigenen Augen bewundern, wie das neueste Modell der Push-Up-Kultmarke die Oberweite des brasilianischen Models Sabraine Banando um ganze zwei Körbchengrößen praller schummelt. Vorausgesetzt man hat seine 3D-Brille dabei. Nur dann lässt sich das volle Ausmaß (oder spricht an besser von der "Tragweite"?) der Kampagne erleben.

Die Kampagne stammt von der Londoner Agentur BBH, die bereits mit der legendären "Hello Boys"-Kampagne für den einen oder anderen Verkehrsunfall gesorgt haben soll. Begleitet wird ie Kampagne von einer Promotion, bei der drei Frauen eine "Lebens-erweiternde Erfahrung" gewinnen können.

Zuerst gesehen bei campaignlive.co.uk (hier).


Die aktuelle Kampagne ist übrigens nicht die erste 3D-Kampagne der Marke. Dieses Plakat von Saatchi & Saatchi Frankfurt konnte schon beim ADC bewundert werden.

Frühere Posts über Wonderbra (hier).


Freitag, 27. August 2010

Der (B)Advertiser macht Urlaub


So, der (B)Advertiser geht jetzt erst mal für zwei Wochen offline, dann mal in sich, lässt teuflisch schlechte und himmlisch gute Fashion-Marketers unbehelligt weiter werben und lädt die Batterien wieder auf. Nach 14 Tagen Strand und Sonne bin ich ab 13.09. wieder online. Mit vielen neuen Ideen im Gepäck. Versprochen. Euer (B)Advertiser.

[Posted with iBlogger from my iPhone]


Mittwoch, 25. August 2010

Xbox-Avatare kleiden sich bei Diesel ein

Kunden aus Fleisch und Blut sind Diesel nicht mehr genug. Nun zieht Diesel auch die Avatare der Xbox Live Edition an. Kunden der Microsoft Spielekonsole können sich aus einer Vielzahl von Diesel-Klamotten ihren persönlichen Style bzw. Avatar zusammen stellen. Die armen können sich ja nicht wehren. Wer bei Diesel nichts findet kann sich auch alternativ bei adidas oder Burton umsehen.

Die Website zum Einkleiden eurer Avatare (hier).

Wird jetzt der Modehandel ausgebotet?


Einer der Vertikalisierung erfolgreich umgesetzt hat: Zara. (Foto: Wikimedia).

Immer mehr Modemarken liebäugeln mit der Vertikalisierung ihrer Absatzkanäle. Sprich, werden vom Hersteller zum Händler, mit eigenen Läden oder zumindest selbst bewirtschafteten Flächen in den großen Einzelhandelshäusern. Gerry Weber hatte seinen Geschäftsführern als Ziel 100 eigene Läden bis Ende 2010 in die Marketingpläne geschrieben und steht mit seinem Wunsch nach mehr Kontrolle über Verkauf und Marke nicht alleine (hier).

Dabei ist der anhaltende Erfolg von H&M, Zara und dergleichen sicher nur ein Motiv, sich mit dem Gedanken der Vertikalisierung zu beschäftigen. Frust über einen inkompetenten, konservativen, in Angststarre verfallenen Handel, der neuen Ideen und mutigen Kollektionen kaum noch eine Chance einräumen will und stattdessen krisengeschüttelt immer konservativer einkauft - teilweise völlig am Bedarf seiner Kunden vorbei - ist ein weiterer.

Den Vertikalisierern geht es aber auch um mehr Kontrolle über ihre Marken, schnellere, Kauflust-steigernde Kollektionsrythmen und zeitnahes Feedback aus Verkauf und von Kunden. Letztlich auch um Unabhängig von einem sich weiter konzentrierenden Einzelhandel und darum, sich einen guten Teil der Handelsmarge einverleiben zu können. Sei es, zur Steigerung des Profits oder zur Subventionierung aggressiverer Endverbraucherpreise.

Falls Sie jetzt auch mit dem Gedanken spielen, ihre Produkte einfach selbst an die Frau bzw. den Mann zu bringen, Vorsicht! Vertikale Geschäftsmodelle bergen auch große Risiken. Da ist zunächst der enorme Kapitalbedarf. Für Immobilien, Ladenausstattungen, Personal, IT, Logistik etc. Dann die ungleich höhere Abhängigkeit vom jeweiligen Kollektionserfolg und die mangelnde Erfahrung mit der individuellen Kundschaft und Nachfrage. Häufig führt schon allein die Absichtserklärung, eigene Geschäfte eröffnen zu wollen, zur Verstimmung der bisherigen Handelspartner und damit dem Verlust von Distribution.



Vorsicht! Vertikalisierung bietet nicht nur Chancen, sondern birgt auch profunde Risisken.

Mehr über vertikale Geschäftsmodelle in der Mode in einem lesenswerten Artikel im Handelsblatt (hier).

Eine Liste weiterer Modehersteller, die sich mit eigenen Geschäften versuchen (hier).